Die Wirtschaft der Eurozone ist Ende 2016 weiter gewachsen, aber etwas schwächer als erwartet.
Die Wirtschaft der Eurozone ist Ende 2016 weiter gewachsen, aber etwas schwächer als erwartet. Im vierten Quartal habe das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,4 Prozent zum Vorquartal zugelegt (EU +0.5% ) und im Jahresvergleich 1,7 Prozent, so das Statistikamt Eurostat nach einer zweiten Schätzung. In einer ersten Schätzung hatte Eurostat noch einen Anstieg um 0,5 Prozent gemeldet. Volkswirte hatten eine Bestätigung erwartet. Im dritten Quartal war die Wirtschaft der Eurozone ebenfalls um 0,4 Prozent gewachsen.
«Seit der Finanzkrise wächst die Weltwirtschaft nur noch verhalten. Dabei wird es wegen Trump und der europäischen Freihandelsgegner bleiben»
Forget the downard revision, #Eurozone growth is still robust at 0.4%. But there are big regional differences: #Italy still lags behind ^BC pic.twitter.com/vuSxBgaPlD
— ING Economics (@ING_Economics) 14. Februar 2017
Seit Frühjahr 2013 ist die Wirtschaft des Währungsraumes auf Wachstumskurs, mit BIP-Wachstumsraten zwischen 0,2 und 0,5 Prozent im Quartalsvergleich. Anfang 2015 gab es ein Plus von 0,8 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal wuchs die Wirtschaft im vierten Quartal 2016 um 1,7 (EU +1.8%) Prozent und damit ebenfalls etwas schwächer als nach der ersten Schätzung gemeldet (plus 1,8 Prozent).
NIEDERLANDE, FRANKREICH, DEUTSCHLAND
Dabei legten die Niederlande nach jahrelangem Sparkurs das stärkste Wachstum seit neun Jahren hin – 2,5 Prozent. Frankreich meldete nach ziemlich beharrlicher Stagnation plus 1,1 Prozent. Deutschland – auch hier wird in diesem Jahr gewählt – macht mit plus 1,8 Prozent weiter die – wenn auch gemächliche – Konjunkturlokomotive.
Die Bundesregierung rechnet dieses Jahr mit plus 1,4 Prozent, die Bundesbank ist zuversichtlicher – plus 1,8 Prozent. Bloß nicht zu viel vom Außenhandel erwarten, warnt ein Bankenvolkswirt in Frankfurt.
«Seit der Finanzkrise wächst die Weltwirtschaft nur noch verhalten. Dabei wird es wegen Trump und der europäischen Freihandelsgegner bleiben», so Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Europe’s new age of anxiety: ahead of Dutch, French & German elections, new
Demos</a> report maps a 'politics of fear': <a href="https://t.co/myl5RAhG8x">https://t.co/myl5RAhG8x</a> <a href="https://t.co/zLinzHBJQG">pic.twitter.com/zLinzHBJQG</a></p>— Sophie Gaston (
sophgaston) 14. Februar 2017
Das britische Analysehaus Capital Economics, London, sieht die Eurozone weiter auf einem moderaten Wachstumskurs. Allerdings sei der Ausblick für die ersten Monate des laufenden Jahres nicht positiv, meinte Expertin Jessica Hinds. Ihrer Einschätzung nach dürften steigende Energiepreise und die politische Unsicherheiten das Wachstum in der Eurozone bremsen.
Die Trumps. Wahlen in Europa im Zeichen des Populismus. https://t.co/bcWqzaDre3
schweiz_sonntag</a> <a href="https://t.co/fZ1ijl2pAq">pic.twitter.com/fZ1ijl2pAq</a></p>— Claude Longchamp (
claudelongchamp) 1. Januar 2017
EU-feindliche Rechtspopulisten wie Geert Wilders in den Niederlanden und Marine Le Pen in Frankreich sind im Aufwind. Zudem sitzen viele Banken – insbesondere in Italien – auf einem Milliardenberg fauler Kredite. Europas oberster Bankenaufseher fürchtet, dass der EU eine lange wirtschaftliche Stagnation droht, wenn sie das Problem nicht schnell genug angeht. «In den 1990er-Jahren hat Japan mehr als 15 Jahre gebraucht, um das Problem
in den Griff zu bekommen,» sagte Andrea Enria, Chef der Europäischen Bankenaufsicht EBA, London, («Handelsblatt»).
su mit Reuters, dpa