In Marokko entdeckt: 100.000 Jahre älterer Homo sapiens

In Marokko entdeckt: 100.000 Jahre älterer Homo sapiens
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
WERBUNG

Der Homo Sapiens – also der Mensch – ist viel älter als bislang geglaubt. Ein internationales Forscherteam hat in Marokko Fossilien des Homo sapiens entdeckt, die etwa 300 000 Jahre alt sind. Die bislang frühesten Funde stammten aus Äthiopien und waren etwa 200 000 Jahre alt.

Aus den Fossilien, darunter ein Schädel, rekonstruierten die Forscher um Jean-Jacques Hublin vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie viele Details zur Entstehung und Entwicklung des Menschen. Sie veröffentlichen ihre Ergebnisse im Fachzeitschrift «Nature». Experten sprechen von einer sensationellen Entdeckung.

Der Homo sapiens war über Hunderttausende Jahre nur eine von mehreren Menschenarten auf der Erde. Bis vor mindestens rund 40 000 Jahren teilte er seine Umgebung mit anderen Vertretern der Gattung Homo. Ein Überblick über die bislang bekannten Cousins:

- Nächster Verwandter des Menschen ist der NEANDERTALER (Homo neanderthalensis) Er lebte unter anderem in Europa und starb vor etwa 40 000 Jahren aus. Neandertaler und Homo sapiens haben sich vermischt, die meisten Menschen tragen Neandertaler-Gene im Erbgut.

- Einen noch größeren Einfluss auf das menschliche Genom könnte der DENISOVA-MENSCH gehabt haben. Er ist nach einer Höhle in Südsibirien benannt. Möglicherweise lebten in dieser Gegend sogar Homo sapiens, Denisova-Mensch und Neandertaler zusammen und tauschten sich rege aus.

- Auch der HOMO HEIDELBERGENSIS, den man vor mehr als 100 Jahren bei Heidelberg fand, tummelte sich nach neuesten Erkenntnissen zur gleichen Zeit wie der Homo sapiens auf der Erde. Er lebte etwa vor 700 000 bis vor 200 000 Jahren.

- Gut laufen und klettern konnte der rund 1,50 Meter große HOMO NALEDI. Seine Überreste wurden in Südafrika entdeckt und auf ein Alter von 250 000 bis 300 000 Jahre datiert. Beim Denken konnte er mit dem Homo sapiens wohl nicht mithalten: Die Größe seines Gehirns entsprach etwa der einer Apfelsine.

- Der ungewöhnlichste Cousin des modernen Menschen ist der «Hobbit». Diesen Spitznamen bekam HOMO FLORESIENSIS, weil er nur etwa einen Meter groß war. Seine Fossilien wurden auf der indonesischen Insel Flores entdeckt, wo er sich bis vor mindestens 100 000 Jahren hielt.

Homo sapiens lebte schon vor 300.000 Jahren https://t.co/qOp9qN84vDpic.twitter.com/9hPqepRVrR

— WELT (@welt) 7. Juni 2017

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Ausgrabungen in Pompeji: Archäologen entdecken spektakulären schwarzen Festsaal

"Feuer der Auferstehung": Hahn auf der Notre-Dame-Turmspitze ist wieder zu sehen

Nach 10-Millionen-Dollar-Renovierung: die Delfine sind zurück