Budapest: Ostblockschilder gegen Putin

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Von Euronews
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Lenin und Marx sind zurück in den Straßen der ungarischen Hauptstadt Budapest. In der Innenstadt wurden Straßenschilder mit ihren Pendants aus der Zeit des Eisernen Vorhangs überklebt.

Hinter der Aktion steht die Gruppe “Momentum”. Sie protestiert damit gegen den Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Budapest.

Hintergrund ist die Annäherung der nationalkonservativen ungarischen Regierung an Putins Russland und weg von der Kern-EU. Darin sehen die Protestler eine Annäherung an alte Ostblock-Zeiten, deshalb die Straßenschilder aus dieser Epoche.

Kampfkunst oder Atomkraftwerk

Dabei kommt Putin offiziell aus einem ganz harmlos klingenden Grund: In Budapest wird die Judo-Weltmeisterschaft eröffnet. Putin, selbst Judoka, ist Ehrenpräsident des Internationalen Judoverbandes IJF und ein guter Bekannter von dessen Präsident Marius Vizer.

Allerdings trifft der Judo-Ehrenpräsident eben auch als Russlands Präsident in Ungarn ein. Und als solcher wird er wohl auch Gespräche mit Ministerpräsident Viktor Orbán führen, bei denen es nicht nur darum geht, wie man seine Gegner elegant auf die Matte legt.

Beobachter erwarten, dass beispielsweise das ungarische Atomkraftwerk Paks ein Thema der beiden ist. Die staatliche russische Atomfirma Rosatom wird diese Reaktoren errichten. Finanziert werden sie nach Plan zu großen Teilen mit Krediten von russischen Staatsbanken.

Erst vor wenigen Tagen hatte die ungarische Universität in Debrecen Putin zum Ehrenbürger ernannt. Damit sollen Putins Bemühungen anerkannt werden, die Uni in gemeinsame Atomforschungsprogramme mit Russland einzubinden. Die Ergebnisse aus dieser Zusammenarbeit sollen ebenfalls dem Kraftwerk Paks zugutekommen.

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