Die französische Schauspielerin Catherine Deneuve ist mit ihrer Kritik über die Folgen der #MeToo-Kampagne bei französischen Feministinnen auf Ablehnung gestoßen.
Die französische Schauspielerin Catherine Deneuve ist mit ihrer Kritik über die Folgen der #MeToo-Kampagne um sexuelle Belästigung bei französischen Feministinnen auf Ablehnung gestoßen.
Die 74-Jährige ist eine von rund 100 prominenten Unterzeichnerinnen eines Briefes, der in der französischen Tageszeitung Le Monde abgedruckt wurde. Die Kritikerinnen werfen den Verfasserinnen vor, Galanterie mit Gewalt gegen Frauen zu verwechseln.
"Jedes Mal, wenn Sie diese Gewalt trivialisieren oder verharmlosen, geben Sie den Tätern mehr Platz und den Opfern weniger." konterte die Frauenrechtlerin Caroline de Haas.
Der Verfasserinnen des Le Monde-Artikels wehren sich gegen die Form des Feminismus, die in ihren Augen seit dem Weinstein-Skandal verbreitet wird. Zwar erkennen die Unterzeichnerinnen an, dass es nötig ist, ein Bewusstsein für sexuelle Gewalt gegen Frauen zu schaffen. Hartnäckiges Flirten sei für sie aber "kein Delikt, sondern unerlässlich für die sexuelle Freiheit."
Im Zuge der Weinstein-Affäre hatten viele Französinnen unter dem Hashtag "Verpfeiff dein Schwein" (#BalanceTonPorc) von sexuellen Übergriffen berichtet.
Die französische Gleichstellungs-Staatssekretärin Marlène Schiappa hat bereits einen Gesetzentwurf angekündigt. Demnach könnte die Polizei sexistische Belästigung auf der Straße künftig mit einem Bußgeld bestrafen.