SPD: Ehe wider Willen

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Von Sabine Sans mit dpa
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Nach einer der schwierigsten Regierungsbildungen in Deutschland steht die Große Koaliton.

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Es ist eine der schwierigsten Regierungsbildungen in Deutschland gewesen: Nach all den innerparteilichen Debatten, die allerorten als Beispiel lebendiger Demokratie gefeiert wurden, haben die SPD-Mitglieder mit deutlicher Mehrheit (66 Prozent) einer erneuten Großen Koalition zugestimmt.

"Die sozialdemokratische Partei hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Offen und sehr transparent hat sie in den vergangenen Wochen die Ergebnisse des Koalitionsvertrages diskutiert. Das waren wichtige, spannende Debatten, an denen sich sehr viele Mitglieder der SPD aktiv beteiligt haben", sagt der kommissarische SPD-Vorsitzende Olaf Scholz.

Juso-Chef Kevin Kühnert gibt sich nach verlorener Schlacht kämpferisch:

"Wir werden der Regierung auf die Finger schauen - der einen wie der anderen Seite - und dafür sorgen, dass aus den vielen unverbindlichen Absichtserklärungen konkrete Politik wird. Und wir werden einfordern, dass endlich wieder politischer Streit in dieser Partei und dieser Gesellschaft stattfindet"sagt Juso-Chef Kevin Kühnert.

Im Bundeskanzleramt ist man erleichtert: Angela Merkel gratulierte der SPD per Tweet zu dem "klaren Ergebnis" und freut sich "auf die weitere Zusammenarbeit zum Wohle" Deutschlands.

Auf der Straße glaubt man nicht an Aufbruch und Dynamik:

"Ich denke, dadurch, dass es jetzt die Große Koalition wieder gibt, und die wieder die Regierung bilden, dass sich nicht viel verändern wird und es sich bei der nächsten Bundestagswahl noch mehr bemerkbar machen könnte, dass die extremeren Parteien mehr Zulauf kriegen", sagt eine Passantin.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird dem Bundestag am Montag Angela Merkel offiziell als Bundeskanzlerin vorschlagen.

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