Wer hat an der Uhr gedreht?

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Von Euronews
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Gegen Ende der Woche sollen die Uhren wieder richtig gehen.

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Viele Uhren zeigen seit Januar die falsche Zeit an. Hintergrund ist ein politischer Streit zwischen dem Kosovo und Serbien. Dieser hat wochenlang zu einer Unterversorgung im Stromnetz geführt - und dazu, dass Uhren an Herden oder Mikrowellen bis zu sechs Minuten nachgehen.

Betroffen sind 25 EU-Staaten, darunter Deutschland und Österreich. Die Uhren dort nutzen die Frequenz im Stromnetz als Taktgeber. Diese liegt normalerweise bei 50 Hertz. Da sie seit Januar schwankt, ticken auch viele Uhren nicht mehr richtig.

Wie der Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E nun erklärte, floss im Kosovo monatelang zu wenig Strom in das Netz ein. Das hätte Serbien ausgleichen müssen - tat es aber nicht, da keiner der beiden für die Kosten aufkommen wollte.

Das Problem sei das Ungleichgewicht in Südosteuropa. Diese Schwankungen zwischen Produktion und Nachfrage führten dazu, dass der Standard des Übertragungsnetzes nicht mehr eingehalten würde, sodass Uhren, die am Stromnetz angeschlossen seien, langsamer liefen, sagte ENTSO-E Pressesprecherin Claire Camus.

Wird weniger Strom ins Netz eingespeist, als gerade verbraucht wird, sinkt die Frequenz. Die Netzbetreiber reagieren darauf normalerweise umgehend, um immer die 50 Hertz zu halten. Sie sind dazu verpflichtet, eine bestimmte Menge bereitzustellen, um Schwankungen ausgleichen zu können.

Der europäische Verband zeigt sich optimistisch, die Unterversorgung noch bis Ende der Woche ausgleichen zu können.

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