Unilever: Firmensitz künftig nur Rotterdam, London Geschichte

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Von Euronews
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Der Unilever-Konzern hat seinen Hauptsitz künftig nur noch in Rotterdam. Der zweite Hauptsitz in London wird aufgegeben, alle britischen Arbeitsplätze bleiben aber erhalten.

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Der Unilever-Konzern hat seinen Hauptsitz künftig nur noch in Rotterdam und wird dort steuerpflichtig sein. Das teilte Unilever unter dem Titel "Building the Unilever of the Future" mit.

Der zweite Hauptsitz in London wird demzufolge aufgegeben. Der niederländisch-britische Konzern, Hersteller etwa von Magnum-Eis, Dove-Seife oder Lipton-Tee, will damit seinen Aufbau vereinfachen.

Neugliederung in drei Bereiche

Dazu gehört die Neugliederung in drei Unternehmensbereiche. Zwei davon - "Beauty & Personal Care" sowie "Home Care" - werden in London angesiedelt; die 7300 britischen Arbeitsplätze sollen dadurch erhalten bleiben.

In den Niederlanden werden nach Firmenangaben 3100 Menschen beschäftigt, woran sich ebenfalls nichts ändern soll. Der dritte Firmenbereich, "Foods & Refreshment", kommt nach Rotterdam.

Kein Bezug zu Brexit

Mit dem bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU habe das nichts zu tun, betonte der Vorstandsvorsitzende Paul Polman. Die Entscheidung betreffe die kommenden dreißig bis vierzig Jahre, sagte er dem niederländischen Fernsehen: Das hänge nicht von der heutigen Politik ab.

Mitgespielt aber hat nach Konzernangaben die geplante Abschaffung der Dividendensteuer in den Niederlanden. Die Regierung will damit die Niederlande attraktiver für multinationale Konzerne wie Unilever machen.

Die Maßnahme, die jährlich rund 1,4 Milliarden Euro kosten würde, trifft jedoch auf großen Widerstand bei der Opposition. Polman wollte sich dazu konkret nicht äußern: Das sei eine Entscheidung der Politiker.

Doppelstruktur schon seit 1930

Die bisherige Doppelstruktur geht zurück auf das Jahr 1930 und die Gründung von Unilever durch eine niederländisch-britische Fusion. Seit damals existierten zwei Gesellschaften, eine holländische "N.V." und eine britische "PLC".

Die Neugliederung kam auf die Tagesordnung, nachdem vor einem Jahr ein Übernahmeversuch durch den amerikanischen Konzern Kraft Heinz vereitelt worden war.

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