Geduldsprobe für Carles Puigdemont

Geduldsprobe für Carles Puigdemont
Von Frank Weinert

Der ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont bleibt in Gewahrsam in Deutschland. Das hat das Amtsgericht Neumünster entschieden. Bis zu 60 Tage hat die Justiz Zeit, das spanische Auslieferungsersuchen zu prüfen.

Carles Puigdemont bleibt vorerst in Deutschland in Gewahrsam. Das hat das Amtsgericht im schleswig-holsteinischen Neumünster am Montagabend entschieden. Eine Auslieferung des ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten noch in dieser Woche ist damit eher unwahrscheinlich.

Der 55-Jährige könnte noch mehrere Wochen im Gefängnis in Norddeutschland bleiben. Bis zu 60 Tage hat die Justiz Zeit, das spanische Auslieferungsersuchen zu prüfen. Und diesen Zeitrahmen will die Staatsanwaltschaft offenbar ausschöpfen. Oberstaatsanwalt Georg Güntge erläutert: "Das bedeutet jetzt noch nicht, dass Herr Puigdemont ausgeliefert wird, sondern wir befinden uns jetzt erst im richtigen Auslieferungsverfahren, Jetzt wird geprüft, ob die Auslieferung zulässig ist. Wir als Generalstaatsanwaltschaft begleiten das von staatsanwaltschaftlicher Seite. Entscheidendes Gericht ist das Oberlandesgericht in Schleswig."

Puigdemont war am Sonntag auf dem Rückweg von Helsinki in sein belgisches Exil in Brüssel festgenommen worden. Grundlage ist ein europäischer Haftbefehl der spanischen Justiz vom vergangenen Freitag.

Seit Oktober 2017 lebte Carles Puigdemont im Exil in der belgischen Hauptstadt. Nach der einseitigen Unabhängigkeitserklärung Kataloniens hatte er sich dorthin abgesetzt. Spanien wirft dem Ex-Regionalpräsidenten Rebellion und die Veruntreuung öffentlicher Gelder vor.

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