Gaza: 9 Tote nach erneuten Protesten

Gaza: 9 Tote nach erneuten Protesten
Von Johannes Pleschberger

Die israelische Armee hat gezielt auf Palästinenser geschossen, die versucht haben, den Grenzzaun des Gazastreifens zu beschädigen.

Im Gazastreifen ist es erneut zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern gekommen. Dieses Mal soll es neun Tote und 1.354 Verletzte geben. Laut palästinensischen Angaben wurden unter anderem ein Journalist und ein Sechzehnjähriger tödlich verletzt.

Laut der israelischen Armee beteiligten sich rund 20.000 Palästinenser an den Protesten und Ausschreitungen entlang der Grenze. Sie zündeten an vielen Orten Autoreifen an, um eine "Rauchwand" zu schaffen. Es habe zahlreiche Versuche gegeben, im Schutz der Rauchschwaden den Grenzzaun zu beschädigen und Sprengsätze zu legen, teilte die Armee mit.

UNO: Palästinenser benötigen internationalen Schutz

Mansour Al-Otaibi (UNO-Botschafter in Kuwait): "Wir verurteilen auf das Schärfste, dass israelische Streitkräfte Palästinenser töten und verletzen, die für ihre unverzichtbaren Rechte protestieren. Wir schließen uns der Forderung des Generalsekretärs an, dass eine unabhängige und transparente Untersuchung dieser Vorfälle notwendig ist. Wir betonen auch, wie wichtig es ist, den Palästinensern internationalen Schutz zu gewähren."

Nach Angaben der israelischen Armee haben Soldaten gezielt auf Palästinenser geschossen, die versucht haben, den Grenzzaun zu beschädigen.

Jonathan Conricus (Pressesprecher der israelischen Armee): _"Es ist keineswegs eine friedliche Demonstration, es ist ein Aufstand mit gewalttätigen Mitteln. Der Zweck dieser Proteste ist laut der verantwortlichen Hamas, dass sie die Grenze auslöschen wollen, dass sie nach Israel eindringen wollen."
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70. Jahrestag der Gründung Israels

Vor einer Woche hatte die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas den sogenannten Marsch der Rückkehr gestartet. Anlass der Proteste ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels und der Vertreibung Hunderttausender Palästinenser.

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