Puigdemont: Spaniens Justiz kritisiert deutsches Urteil

Die spanische Justiz lässt im Fall Carles Puigdemont nicht locker.
In Madrid kritisierten die obersten Richter jetzt das Urteil des Oberlandesgerichts Schleswig-Holstein, den katalanischen Ex-Regionalchef nicht wegen Rebellion auszuliefern. Dafür hätte Puigdemont Gewalt anwenden müssen und dies könne man ihm nicht vorwerfen, so die Begründung der deutschen Richter.
Ihre Kollegen in Madrid sind anderer Meinung. Als Gewalt bezeichnen sie etwa die Tatsache, dass die Regierung Kataloniens „zwei Millionen Menschen zur illegalen Stimmabgabe" verleitet habe. Das Referendum über die Unabhängigkeit der Region vom 1. Oktober vergangenen Jahres verstieß gegen die spanische Verfassung.
Carles Puigdemont ist derzeit in Berlin und vorerst auf freiem Fuß. Ihm droht aber weiterhin die Auslieferung nach Spanien – wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder.