Der ehemalige katalanische Regierungschef musste eine Kaution hinterlegen und darf Deutschland vorerst nicht verlassen. Spanien verlangt seine Auslieferung.
Carles Puigdemont ist wieder frei – wenn auch auf Kaution und unter weiteren Auflagen.
Seit anderthalb Wochen saß er im Gefängnis im norddeutschen Neumünster.
Spanien will, dass der ehemalige Regierungschef Kataloniens ausgeliefert wird. Grund sind die katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen vom letzten Herbst.
Über diese Auslieferung ist aber noch nicht entschieden. Solange muss Puigdemont in Deutschland bleiben, auch wenn ihm eine Auslieferungshaft erspart wird.
Vor dem Gefängnis sagte Puigdemont, auch seine Mitstreiter in spanischen Gefängnissen müssten freikommen. Er sprach von politischen Gefangenen.
Jetzt sei endlich die Zeit für Gespräche, wie man sie seit Jahren fordere, so Puigdemont weiter. Stattdessen habe es nur Gewalt und Unterdrückung gegeben.
Deutsche Richter haben den schwerwiegenden spanischen Vorwurf der Rebellion verworfen.
Wenn Puigdemont ausgeliefert würde, dann wegen des weitaus weniger schweren Vorwurfs der Veruntreuung. Dazu soll die spanische Justiz aber erst noch Einzelheiten mitteilen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat Puigdemont den Behörden mitgeteilt, wo in Deutschland er sich jetzt aufhalten werde. Diesen Aufenthaltsort mache man aber nicht öffentlich.
Ob der Vorwurf der Veruntreuung am Ende überhaupt bestehen bleibt, ist auch noch unklar. Das ist Gegenstand der Prüfung im weiteren juristischen Verfahren. Und dies kann noch einige Wochen dauern.
Da der Untreue-Vorwurf mit dem Rebellions-Vorwurf verknüpft ist, wäre es möglich, dass das Gericht am Ende auch dies als Auslieferungsgrund zurückweisen könnte - und Puigdemont ganz frei käme.
Im Gespräch mit euronews geht Heribert Prantl davon aus, dass der ehemalige katalanische Regierungschef nicht ausgeliefert wird.