Pulitzer-Preise 2018: #MeToo, eindrucksvolle Bilder und ein Rapper

Ende 2017 hatten sie die #MeToo-Bewegung mit ihren Berichten über sexuelle Übergriffe losgetreten: Nun haben die drei Journalisten Jodi Kantor, Megan Twohey sowie Ronan Farrow, die in der "New York Times" und im "New Yorker" die Affäre um Filmproduzent Harvey Weinstein aufdeckten, für ihre Arbeit den Pulitzer-Preis bekommen. Dieser zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen der US-amerikanischen Medienbranche und wurde am Montag zum 102. Mal vergeben.
Die Jury der renommierten Auszeichnungen verkündete am Montag (Ortszeit) an der Columbia Universität in New York die Preisträger in insgesamt 21 Kategorien. Insgesamt gibt es 14 journalistische Pulitzer-Kategorien. Sieben weitere Preise werden in den Sparten Literatur, Theater und Musik verliehen.
Einen Überblick der Preisträger sehen Sie hier.
Reuters für die beste Feature-Fotoberichterstattung
Der Preis für die beste Feature-Fotoberichterstattung geht dieses Jahr an Reuters, für eindrucksvolle Bilder, die das Leid der muslimischen und verfolgten Minderheit Rohingya in Myanmar und Bangladesch zeigen.
Die Nachrichtenagentur erhielt auch den Auslandspreis für die Berichterstattung über den brutalen Anti-Drogenkrieg des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte. Die Arbeit heißt "Dutertes Krieg".
Überraschung in der Kategorie "Musik"
Der Rapper Kendrik Lamar wurde für sein 2017 veröffentlichtes Album "Damn" ausgezeichnet, das die "Komplexität des afroamerikanischen Lebens von heute" einfange, sagt das Preiskomitee.
Damit ist er der erste Rapper, der den Pulitzer-Preis bekommt. Üblich kommen die Preisträger aus der Klassik oder dem Jazz.
Das Album sei eine "virtuose Liedersammlung, vereint von seiner umgangssprachlichen Authentizität und rhythmischen Dynamik", sagte Verwaltungschefin Dana Canedy.
Der 1987 in Kalifornien geborene Lamar gilt als einer der derzeit bedeutendsten und erfolgreichsten Rapper.