Drei Journalisten der ehemaligen Erdogan-kritischen Zeitung Zaman müssen freikommen. Bereits zuvor hatte das Höchstgericht die Freilassung mehrerer Journalisten angeordnet, aber das Urteil war wirkungslos geblieben.
Die einst meistverkaufte Tageszeitung der Türkei, Zaman ist zum Symbol des Vorgehens der türkischen Regierung gegen die Medienfreiheit geworden. Nach dem gescheiterten Putsch wurde die Zeitung geschlossen, mehrere ihrer Journalisten inhaftiert. Aber die türkische Justiz scheint nicht ganz mitzuspielen: Drei Journalisten kommen jetzt frei. Vier bleiben vorerst in Haft.
Den Journalisten von Zaman wirft die Regierung vor, mit der Gülen-Bewegung gemeinsame Sache zu machen. Diese wird von der Regierung für den Putschversuch verantwortlich gemacht.
Knapp zwei Jahre in Untersuchungshaft und anschließend unter Hausarrest hat der Journalist Sahin Alpay verbracht, auch er wird jetzt aus seinem Hausarrest entlassen. Sein Fall hat international Aufsehen erregt: Das türkische Höchstgericht hatte bereits seine Freilassung angeordnet, untergeordnete Gerichte weigerten sich jedoch, die Entscheidung gegen den Willen der Regierung durchzusetzen.
Es war nicht die erste Aktion gegen Zaman. Bereits 2014 war der Chefredakteur festgenommen worden.