Mark Zuckerberg verspricht besseren Schutz der Nutzerdaten

Das EU-Parlament befragt Mark Zuckerberg zum Datenskandal CA
Das EU-Parlament befragt Mark Zuckerberg zum Datenskandal CA Copyright REUTERS/Francois Lenoir
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Der Facebook-Chef hat sich vor dem EU-Parlament entschuldigt und Versäumnisse eingeräumt.

WERBUNG

Mark Zuckerberg, der Chef von Facebook, hat vor dem europäischen Parlament Maßnahmen angekündigt, um Nutzer des sozialen Netzwerks vor einem erneuten Datenmissbrauch zu schützen.Er sagte: "Wir haben unseren Verantwortungsbereich nicht weit genug wahrgenommen, das war ein Fehler. Das tut mir leid."

Mark Zuckerberg: "Wir haben unseren Verantwortungsbereich nicht weit genug wahrgenommen, das war ein Fehler."

Manfred Weber, der Vorsitzende der europäischen Volkspartei stellte die Zukunft des Konzerns in Frage: "Ich denke, wir müssen über ein Aufbrechen des Monopols nachdenken, denn es ist dort einfach zu viel Macht konzentriert."

Auf die Frage, ob sein Unternhemen aufgebrochen werden sollte, ging Zuckerberg nicht ein, aber er räumte ein, dass eine gewisse Regulierung des Internets erforderlich sei: "Regulierungen sind notwendig und unvermeidbar. Aber es muss richtig gemacht werden. Menschen müssen geschützt werden, aber es muss weiterhin möglich sein, neue Technologien wie künstliche Intelligenz zu entwickeln."

Guy Verhofstadt: "Sie müssen sich fragen, wie Sie in Erinnerung bleiben wollen."

Guy Verhofstadt, der Vorsitzende der Liberalen, legte Zuckerberg nahe, über seinen Platz in der Geschichte nachzudenken:

"Sie müssen sich fragen, wie Sie in Erinnerung bleiben wollen. Sind Sie wie die Internetgiganten Steve Jobs, Bill Gates, die unsere Weltgesellschaft bereichert haben, oder sind Sie ein Genie, das ein digitales Monster geschaffen hat, das unsere Demokratien und Gesellschaften zerstört?"

Zuckerberg sagte, dass angesichts verschiedener Manipulationsversuche der Schutz von Wahlen eine der Prioritäten seines Unternehmens sei. Zu diesem Zweck werde Facebook verstärkt gegen Fakenews und gefälschte Konten vorgehen.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg war am Dienstag in einer öffentlich übertragenen Sitzung vor dem EU-Parlament erschienen. Dabei waren die Fraktionsspitzen der acht großen politischen Parteien sowie Experten im Bereich Datenschutz anwesend.

Nach Aussage vor EU-Parlament: Briten fühlen sich außen vor gelassen

Das britische Parlament fühlt sich von Zuckerbergs Zusage zur EU vor den Kopf gestoßen. Dort hatte man als Teil einer Untersuchung zu Fake-News Zuckerberg mehrfach gebeten, vor dem Ausschuss für Digital-, Kultur-, Medien- und Sportfragen zu erscheinen.

Bei den Fragen ging es vor allem um den Datenskandal rund um die Firma Cambridge Analytica. Rund 87 Millionen Menschen waren vermutlich von dem Leck betroffen, zahlreiche davon auch in Europa. Mit Hilfe der Daten sollen etwa Wähler im US-Präsidentschaftswahlkampf zugunsten von Donald Trump mit Wahlwerbung beeinflusst worden sein. Facebook hatte sich wiederholt entschuldigt und diverse Konsequenzen gezogen.

Im April stellte sich Zuckerberg während 10 Stunden den Fragen der Abgeordneten im US-Kongress.

Die Konferenz in voller Länge

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Verärgerung in Brüssel über Zuckerberg-Auftritt

Borrell: EU erzielt "politische Einigung" über Sanktionen gegen extremistische israelische Siedler

"On Air"-Show zum Auftakt der Euronews-Wahlberichterstattung: Exklusive Umfrage zur Europawahl