Einigung im Namensstreit: Mazedonien will sich umbennen

Einigung im Namensstreit: Mazedonien will sich umbennen
Von Julika Herzog mit mit dpa und Reuters
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Es ist das mögliche Ende eines jahrelangen Nachbarschaftsstreits: Griechenland und Mazedonien haben ihren über 25 Jahre dauernden Zwist um den Namen der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik beigelegt. Sie soll in Zukunft Republik Nord-Mazedonien heißen.

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Es ist das mögliche Ende eines jahrelangen Nachbarschaftsstreits: Griechenland und Mazedonien haben ihren über 25 Jahre dauernden Zwist um den Namen der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik beigelegt. Sie soll in Zukunft Republik Nord-Mazedonien heißen. Ob die Vereinbarung in Kraft tritt, wird bei einem Referendum im Herbst entschieden.

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras erklärt: "In dem Abkommen, das wir erreicht haben, wird zum ersten Mal deutlich gemacht, dass unsere nördlichen Nachbarn nichts mit der antiken griechischen Zivilisation Mazedoniens zu tun haben und auch in der Zukunft keine Verbindung zu ihr herstellen können".

Griechenland lehnt den Staatsnamen Mazedonien ab, weil seine im Norden liegende Provinz, das antike Mazedonien, ebenfalls so heißt. Athen befürchtet deswegen spätere Gebietsansprüche des nördlichen Nachbarn.

EU und Nato reagierten erfreut auf die Einigung der Regierungschefs Mazedoniens und Griechenlands, Zoran Zaev und Alexis Tsipras.

Bei Umsetzung der Vereinbarung wird der Weg frei für den Beitritt Mazedoniens zur Nato und für die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen, die bisher Griechenland blockiert hatte.

"Ich bin froh, dass dieser Prozess sowohl in Griechenland als auch in Mazedonien angestoßen wurde. Aber ich bin skeptisch, ob es so weitergehen wird, wie es sollte. Denn sowohl in Griechenland als auch in Mazedonien gibt es einen starken Nationalismus", sagt eine Bewohnerin von Skopje. 

Ein anderer fügt hinzu: "Ich bin ein Optimist: das wird uns die Tür nach Europa öffnen, was bedeutet, dass wir unsere Jugend hier zu Hause behalten können und wir eine bessere Zukunft vor uns haben. "

Der Namensstreit schwelt, seit Mazedonien 1991 als ehemalige Teilrepublik des zerfallenen Jugoslawiens die Unabhängigkeit erklärte. Damals war Mazedonien der einzige Teil Jugoslawiens, der ohne Krieg gegen Serbien aus dem Staatsverband ausscherte. Dafür aber stieß Skopje auf massive Probleme mit Athen.

Als UN-Mitglied firmiert das Land bislang unter dem Namen Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM).

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