Justiz ermittelt gegen Juan Carlos (80) - involviert offenbar Corinna zu Sayn-Wittgenstein

Justiz ermittelt gegen Juan Carlos (80) - involviert offenbar Corinna zu Sayn-Wittgenstein
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Von Kirsten Ripper mit dpa
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In Spanien steht Altkönig Juan Carlos laut Medien im Zentrum von Ermittlungen wegen Korruption.

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Eine Autio-Aufzeiichnung - offenbar der deutschen Adligen Corinna zu Sayn-Wittgenstein (53), einer ehemaligen Freundin des Monarchen - steht im Mittelpunkt von Ermittlungen gegen Altkönig Juan Carlos von Spanien. Der Mitschnitt soll stammt dem Jahr 2015, wurde aber erst vor einigen Tagen von den Medien veröffentlicht.

Die Frauenstimme, die darauf zu hören ist, wirft Juan Carlos vor, illegale Provisionen in zweistelliger Millionenhöhe kassiert zu haben. Der Royal habe sie zudem als Strohfrau benutzt, um Geld und Vermögen an der Steuer vorbeizuschleusen.

Corinna zu Sayn-Wittgenstein hat die Echtheit der 4 Stunden dauernden Aufzeichnungen nicht dementiert. Sie soll darauf auch sagen, der Atltkönig wolle sich von Königin Sofia trennen.

Ein Richter am Nationalen Staatsgerichtshof in Madrid hat den früheren Polizeioffizier José Manuel Villarejo in diesem Zusammenhang für nächsten Donnerstag zu einer Anhörung vorgeladen, berichteten mehrere Medien.

Villarejo sitzt seit November 2017 wegen eines anderen Korruptionsskandals in Untersuchungshaft. Er soll das Gespräch mit der engen Bekannten von Juan Carlos heimlich aufgenommen haben. Spekulationen spanischer Medien, der ehemalige Polizeioffizier habe diese Aufnahmen nun Medien gezielt zugespielt, um sich selbst zu helfen, wurden von den Anwälten Villarejos dementiert.

Der 80 Jahre alte Vater von König Felipe VI. soll auch in die Korruptionsaffäre seines inzwischen inhaftierten Schwiegersohns involviert sein. Vor dem Hintergrund einer Serie von Skandalen um das Königshaus - darunter eine Finanzaffäre um Tochter Cristina und deren inzwischen zu fast sechs Jahren Haft verurteilten Ehemann Iñaki Urdangarin - hatte der gesundheitlich angeschlagene Juan Carlos im Juni 2014 zugunsten seines Sohnes Felipe, heute König Felipe VI. (50) abgedankt.

Die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez teilte in einer ersten Reaktion mit, sie respektiere die Entscheidung des Gerichts.

Zur Diskussion, ob Juan Carlos nach seiner Abdankung noch Immunität genieße, sagte Justizministerin Dolores Delgado vorige Woche im Parlament, der Ex-Monarch genieße zwar noch Sonderrechte, aber «keine Immunität mehr».

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