Ungarns Regierung will Geschlechterforschung von den Universitäten verbannen. Bildungsorganisationen kritisierten die geplante Abschaffung des Forschungszweigs als unzulässigen Eingriff in die Freiheit von Lehre und Forschung.
Ungarns Regierung will die Geschlechterforschung von den Universitäten verbannen. Die offizielle Begründung lautet, die Studienabschlüsse seien nicht gefragt und müssten deshalb auch nicht finanziert werden.
Die wissenschaftliche Geschlechterforschung untersucht, wie Rollenbilder von Gesellschaften geprägt werden, wie über sozialen Normen festgelegt wird, was als männlich und weiblich gilt.
Konservative: Genderforschung untergräbt christliche Werte
Vertreter der rechtsnationalen Regierung hatten die Geschlechterforschung zuletzt verstärkt attackiert; sie stelle die traditionelle Rollenverteilung in Frage und würde so die Fundamente der christlichen Familie untergraben.
Die private Central European University bietet 20 Studienplätze an – und musste 170 Bewerbungen ablehnen.
Der Entwurf der Ministerialverfügung untersagt es den Universitäten, Lehrgänge in diesem Gebiet in Zukunft anzubieten.
Freiheit von Forschung und Lehre in Gefahr
Bildungsorganisationen kritisierten die geplante Abschaffung des Forschungszweigs als unzulässigen Eingriff in die Freiheit von Lehre und Forschung. Die beiden betroffenen Universitäten, die den Entwurf zugesandt bekamen, bekamen 24 Stunden Zeit für eine Stellungnahme.