Der rechtsnationale Präsidentschaftsanwärter blieb der letzten Fernsehdiskussion auf Anraten seiner Ärzte fern.
In der letzten Fernsehdiskussion vor der Präsidentenwahl in Brasilien am Sonntag fehlte eine der Hauptfiguren. Der rechtsnationale Kandidat Jair Bolsonaro muss sich schonen, nachdem er Anfang September niedergestochen worden war.
„Ich bin ein Kämpfer“, sagte Bolsonaro in einem aufgezeichneten TV-Gespräch. „Ich bin gerne auf der Straße und spreche mit den Menschen, ich halte gerne Reden. Ich mag es, wenn etwas los ist, doch plötzlich muss ich mich an ärztliche Ratschläge halten, weil mein Körper mir Grenzen setzt."
In den Umfragen werden Bolsonaro gute Chancen eingeräumt, die Wahl zu gewinnen. Fernando Haddad, der Schützling des inhaftierten Altpräsidenten Lula da Silva, ging in der Fernsehdebatte noch einmal zum verbalen Angriff über:
„Wir kämpfen gegen eine riesige Welle von Falschmeldungen und Lügen, die im Internet verbreitet werden. Allein heute haben wir 15.000 Hinweise auf Falschmeldungen erhalten. Das sage ich Ihnen, damit Sie eine Vorstellung vom Ausmaß des Schadens haben, den Bolsonaros Leute anrichten", so Haddad.
Mehr als 145 Millionen brasilianische Bürger sind abstimmungsberechtigt. Neben dem Präsidentenamt wird auch über die Besetzung der 27 Gouverneursposten, der Abgeordnetenkammer sowie zwei Drittel der Senatssitze entschieden.