Die Parlamentswahlen in Afghanistan werden von Anschlägen überschattet.
Mehrere Explosionen und organisatorische Zwischenfälle haben die Parlamentswahlen in Afghanistan überschattet.
Bei Anschlägen im ganzen Land wurden mindestens elf Menschen getötet, Dutzende verletzt. In der Folge mussten viele Wahllokale schließen. In der Hauptstadt Kabul gab es mehrere Explosionen. Örtliche Krankenhäuser meldeten drei Tote und fast 70 Verletzte.
Lange Schlangen vor geschlossenen Wahllokalen
Am Morgen hatten sich vor vielen Wahllokalen lange Schlangen gebildet, weil das Wahlpersonal nicht erschienen war, darunter viele Lehrer. Zuvor hatten die Taliban Lehrpersonal mit Gewalt gedroht, sollten sie ihre Schulen als Wahlbüros zur Verfügung stellen. In einigen Wahlzentren funktionierten Geräte zur biometrischen Wählererfassung nicht, sie sind erstmals - und ohne vorherigen Testlauf - im Einsatz.
Wahllokale bleiben länger geöffnet
Eine Sprecherin der unabhängigen Wahlkommission entschuldigte sich für die technischen Probleme, man arbeite mit Hochdruck daran sie zu lösen. Schaima Surusch erklärte auch, dass die Wahllokale, die wegen organisatorische Problem erst später öffnen konnten, dementsprechend vier Stunden länger geöffnet seien. In einigen Provinzen wird erst am Sonntag abgestimmt.
Der afghanische Präsident Aschraf Ghani war einer der ersten, der seine Stimme am Samstagmorgen abgab.
Das Innenministerium erhöhte kurzfristig die Zahl der Sicherheitskräfte von 54.000 auf 70.000, um weitere Zwischenfälle zu vermeiden. Die Taliban hatten im Vorfeld zur Wahl mit Anschlägen gedroht.
2.500 Kandidaten für 250 Sitze
Für das afghanische Parlament mit 250 Sitzen haben sich rund 2.500 Kandidaten aufstellen lassen. Rund neun Millionen Afghanen sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Mit ersten Ergebnissen wird erst im November gerechnet.