In Schweden versuchen Wissenschaftler, die Erosion der Küste durch Seegras aufzuhalten. Die Pflanzen sollen in Küstennähe auf dem Meeresboden die Wellen abfedern.
Beim Küstenschutz nicht gegen die Natur kämpfen, sondern sie für sich nutzen. Das ist der Ansatz eines Projekts in Südschweden. Die Region ist besonders vom Klimawandel und dem steigenden Meeresspiegel betroffen. Das Wasser frisst sich immer weiter ins Land hinein: Küstenerosion. Unter anderem 40.000 Seegras-Pflanzen sollen beim Uferschutz helfen.
Taucher werden das Seegras unter Wasser einpflanzen, erklärt der Meeresbiologe Johan Hollander. Man nimmt reife Pflanzen und steckt sie in den Meeresboden, damit neue Seegraswiesen entstehen."
Natürliches Hindernis für Wellen
Besonders im Herbst und Winter gibt es in der Region starke Stürme, die die Erosion vorantreiben. Die Forscher sind zuversichtlich, dem mit dem Seegras entgegenwirken zu können. Hollander hält ein längliches, braun-grünes Seegrasblatt in der Hand: "Dieses Blatt hier auf der Ablagerung wird hoffentlich die Kraft der ankommenden Welle schwächen. Auf diese Weise, so hoffen wir, wird es weniger Erosion geben."
Daneben hemmt Seegras die unerwünschte Zunahme an Nährstoffen im Meerwasser. Die Kosten für das vier Jahre andauernde Projekt belaufen sich auf rund 4,3 Millionen Euro. Geld kommt unter anderem von der Europäischen Union.