Kein Kavaliersdelikt, sagen die Japaner
Vor Kurzem noch in der Nissan-Chefetage, jetzt hinter Gittern. Renault-Nissan-Mitsubishi-Chef Carlos Ghosn ist in Japan festgenommen worden. Nissan war Hinweisen eines Whistlebloweres nachgegangen und hatte dann die Polizei verständigt. Für die Japaner ist Ghosn unhaltbar.
Hiroto Saikawa, CEO von Nissan, sagte vor der Presse: "Ich bin schockiert. So ein Verhalten kann nicht toleriert werden. Dies ist kein Kavaliersdelikt. Das ist schwerwiegend. Er muss entlassen werden."
Konkret geht es um Fehlverhalten rund um Offenlegungspflichten der Tokioter Börse. Ghosn soll jahrelang falsche Angaben zu seinem Einkommen gemacht haben, zu niedrige... Am Donnerstag will der Nissan-Verwaltungsrat Ghosn feuern.
Ghosns Gehalt hatte schon zu Zwist mit dem französischen Staat geführt, der mit 15 Prozent an Renault beteiligt ist. Ghosns Vertrag war erst im Februar um vier Jahre verlängert worden.
Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire meinte: "Wir werden zunächst einmal alles tun, damit gewährleistet ist, dass der Betrieb bei Renault reibungslos weiterläuft und dass an der Spitze Stabilität herrscht."
Das Renault-Gremium wird nun auch bald tagen. Renault gab bekannt, man erwarte weitere Informationen, der Verwaltungsrat werde sich "so bald wie möglich" zu dem Thema treffen. Der Konzern stehe zur Allianz.