EU soll 780 Mio € für Stilllegung von AKW Ignalina zahlen

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Von Euronews
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Das EU-Parlament unterstützt Litauen mit einer Resolution, die die Kommission auffordert, sich am Abbau des einzigen AKW des Landes zu beteiligen.

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In Litauen herrscht Sorge darum, dass die EU in Zeiten von Brexit und Sparprogrammen die Demontage des AKW Ignalina nicht wie versprochen unterstützt. Das EU-Parlament hat in einer Resolution beschlossen, dass die Europäische Union 780 Millionen Euro zur Stillegung des einzigen litauischen Kernkraftwerks beisteuert.

Litauens Energieminister Zygmantas Vaiciunas erklärt, dass jetzt die entscheidende Phase der Stilllegung beginnt. Er sagt: "Wir brauchen verlässliche Zahlen, damit wir mit dem Abbau der Reaktoren beginnen können. Es ist ein kritischer Moment, wir brauchen Garantien und Klarheit.

Die Stilllegung des AKW aus Sowjetzeiten war eine Bedingung für den EU-Beitritt von Litauen. Der Abbau des Kernkraftwerks soll 2038 abgeschlossen sein.

Der Direktor von AKW Ignalina, Audrius Kamienas, erklärt: "Wenn wir mit der Stilllegung der Reaktoren beginnen, wenn wir die gefährlichsten Teile des Reaktors öffnen, dann gibt es kein Zurück, bis die Arbeit beendet ist. Deshalb brauchen wir die finanzielle Hilfe der Europäischen Kommission."

Die beiden Reaktoren von Ignalina gehörten - als sie gebaut wurden - zu den leistungsstärksten weltweit. Ihre Stilllegung kostet insgesamt etwa 3,3 Milliarden Euro. Litauen ist bereit, 14 Prozent dieser Summe zu bezahlen.

Der Energieminister betont: "Das ist kein litauisches Projekt. Wir wurden in die Ecke gedrängt durch dieses Erbe der Sowjetunion auf der einen Seite - und von den Bedingungen der EU für die Mitgliedschaft auf der anderen Seite. 2003 wurde entschieden, dass sich die Europäische Union adäquat an der Stilllegung beteiligt."

Die Resolution des EU-Parlaments, dass die Union 780 Millionen Euro übernehmen sollte, ist nicht bindend, doch sie stärkt die litauische Position in den Verhandlungen mit der EU-Kommission.

Für den Bericht über das AKW Ignalina war die deutsche Europaabgeordnete der Grünen Rebecca Harms verantwortlich. Die Grünen im EU-Parlament meinen, die Hilfe sei für einen Übergang in eine nachhaltigere Energiepolitik notwendig.

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