Ein Bergbauingenieur berichtet von den Problemen der Rettungsteams in Andalusien, die den kleinen Jungen, der in ein Bohrloch gefallen war, bergen wollen.
In Spanien wird die Bergung des zwei Jahre alten Julen, der am vergangenen Sonntag in ein Bohrloch gefallen war, offenbar noch Tage dauern. Der Junge war in der andalusischen Stadt Totalan bei Malaga, während seine Eltern in der Nähe picknickten in dieses Loch gefallen, das einen Durchmesser von nur 25 cm haben soll. Die Rettungsexperten stoßen bei der Bergung auf verschiedene Schwierigkeiten. Sie versuchen, neben dem Schacht, in den der kleine Junge gefallen war, eine anderes Loch zu bohren und das Kind über dieses herauszuholen.
Der Versuch seitlich vom Hang aus an die Stelle zu gelangen, an der sich Julen befinden soll, wurde nach etwa zwei Tagen aufgegeben.
Bergbauingenieur Juan López Escobar erklärt euronews, dass die Teams hoffen, das Kind lebend bergen zu können. Er sagt: "Das Erdreich ist kompliziert aufgebaut. Es gibt extrem harte und extrem weiche Schichten, alles ist sehr unregelmäßig. Die Bohrmaschinen haben damit Probleme. Hier wurde ohne geologische Studien gearbeitet."
Es gibt auch Vorwürfe an die Adresse der regionalen Behörden. Das Loch diente dazu, Wasserbohrungen vorzubereiten. Derartige Bohrungen sind in der wasserarmen Region Andalusien keine Seltenheit. Offenbar machen sich auch der Besitzer des Grundstücks und die Bohrfirma gegenseitig für das Unglück verantwortlich.
Dabei erlebt die Familie des kleinen Julen in der 700 Einwohner Dorf Totalan eine Welle der Solidarität.
Ganz Spanien verfolgt den Fall des kleinen Julen, dessen Eltern bereits ein anderes Kind verloren haben, als es am Strand einen Herzanfall erlitt.