Wettlauf gegen die Zeit: 5-jähriger Rayan steckt seit 3 Tagen in Marokko in einem Brunnen fest

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Von Euronews mit AFP
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Die Geschichte des kleinen Rayan erinnert an den tragischen Fall des kleinen Julen, der in Spanien in einen Brunnen gefallen war.

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In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kämpften die Rettungskräfte weiter gegen die Zeit, um einen fünfjährigen Jungen zu retten, der seit Dienstagnachmittag in einem tiefen Brunnen in einem Dorf im Norden Marokkos eingeschlossen ist. Rayan war in der Nähe seiner Wohnung in einen ungesicherten Brunnen gestürzt.

Bei den Rettungsarbeiten vor Ort kommen inzwischen auch Bulldozer zum Einsatz.

Die Bohrarbeiten "erreichten mehr als 27 Meter, mit der Hoffnung, in den nächsten Stunden auf 32 Meter zu kommen, bevor eine horizontale Lücke von 3 Metern zwischen dem Loch und dem Brunnen gegraben wird, um das Kind zu bergen", berichtete die Nachrichtenagentur MAP.

Ein Ärzteteam ist am Unfallort, um "erste Untersuchungen des Kindes und Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen, sobald es gerettet ist", schrieb MAP. Auch ein Hubschrauber der Gendarmerie steht bereit, um den kleinen Rayan in ein nahe gelegenes Krankenhaus zu fliegen.

Die Rettungskräfte werden von Ingenieuren und Geologen unterstützt.

"Unsere Herzen sind bei der Familie und wir beten zu Gott, dass er so schnell wie möglich zu seinen Lieben zurückkehrt", erklärte Regierungssprecher Mustapha Baitas nach der wöchentlichen Kabinettssitzung.

Die Rettungsteams, die seit über 48 Stunden im Einsatz waren, konnten nicht direkt in den Brunnen hinabsteigen, da "sein Durchmesser nicht mehr als 45 Zentimeter beträgt", wie Abdelhabi Temrani, der Leiter der Rettungsaktion, dem staatlichen Fernsehsender Al Oula sagte.

Die Rettungskräfte dachten auch daran, "den Durchmesser des Brunnens zu vergrößern, aber das war aufgrund der Beschaffenheit des Bodens nicht möglich, weil ein Erdrutsch befürchtet wurde", wie der Regierungssprecher ausführte.

Die einzige Lösung besteht offenbar darin, um den Brunnen herum zu graben, um das Kind zu retten.

Im Internet gibt es eine Welle der Solidarität mit dem kleinen Jungen - sogar im Nachbarland Algerien trotz der teilweise angespannten Beziehungen der beiden Staaten.

Mehrere marokkanische Medien berichten LIVE, so dass Internet-Nutzerinnen und -Nutzer das Schicksal des kleinen Rayan minütlich mitverfolgen können.

Der Hashtag #sauvezrayan (auf Arabisch) gehört zu den Trending Topics in Marokko.

Der marokkanische Fußball-Nationalspieler und PSG-Star Achraf Hakimi postete auf Instagram ein Bild mit zwei Emojis: das gebrochene Herz und die zum Gebet gefalteten Hände.

Der algerische Star von Manchester City, Riyad Mahrez, teilte auf Facebook ein Foto von Rayan mit dem Hashtagh #Stay Strong (Bleib stark).

Die Emotionen waren so groß, dass die Bewohner der Region "in großer Zahl" an den Ort des Geschehens strömten -- sie saßen geduldig um den Brunnen herum, behinderten aber manchmal die Arbeit der Rettungsteams.

"Die Rettungskräfte arbeiten unter sehr schwierigen Bedingungen. Wir rufen die Bürger auf, sie arbeiten zu lassen, um dieses Kind zu retten", forderte Baitas.

Das Unglück des kleinen Rayan erinnert an die traurige Geschichte von Julen, der in Spanien beim Picknick mit seiner Familie in einen Brunnen gefallen war und trotz tagelanger Rettungsversuche nur tot geborgen werden konnte.

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