Italien: „Wir bekennen uns zum Defizitziel“

Italien: „Wir bekennen uns zum Defizitziel“
Von Sasha Vakulina, su mit dpa
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Italien hatte sich 2018 wegen des Schuldenkurses der neuen populistischen Regierung erbittert mit der EU-Kommission gestritten. Nach zähen Verhandlungen einigten sich beide Seiten auf einen Kompromiss. Alles Schnee von gestern, so Finanzminister Giovanni Tria in Davos

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Italien hatte sich 2018 wegen des Schuldenkurses der neuen populistischen Regierung erbittert mit der EU-Kommission gestritten. Nach zähen Verhandlungen einigten sich beide Seiten auf einen Kompromiss. Alles Schnee von gestern, so Finanzminister Giovanni Tria in Davos:

"Jetzt, nach der Vereinbarung mit der Europäischen Kommission, hat sich die Lage geändert. Wir denken nicht daran, innenpolitische Gründe für einen Abschwung im Jahr 2019 zu finden. Wir hoffen, dass wir innenpolitische Gründe für bessere Ergebnisse haben."

Sasha Vakulina, Euronews:

"Sie meinen also, der Risikozuschlag bei den Zinsen hat sich normalisiert, seit sich die Diskussion mit Brüssel beruhigt hat und die Märkte beruhigen sich auch. Sie sind optimistisch, jetzt, im Januar 2019"

Giovanni Tria, italienischer Finanzminister:

"Wir bekennen uns zum Defizitziel. Die Einigung über das strukturelle Defizit bedeutet, dass das Defizit ohne Berücksichtigung der Konjunktur berechnet wurde. Dann können wir das Ziel auch dann respektieren, wenn wir ein geringeres Wachstum haben."

HÖCHSTER SCHULDENBERG EUROPAS

Die in vielen Ländern noch gewaltigen staatlichen Schuldenberge sollten nach Auffassung von Volkswirten nicht unterschätzt werden. Zwar sei eine Neuauflage der
internationalen Staatsschuldenkrise derzeit wenig wahrscheinlich,
heißt es in einer gemeinsamen Studie der Berenberg Bank und des
Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI).

«Für den nächsten Abschwung ist jedoch Vorsicht geboten. Italien
könnte das erste Land sein, das in der nächsten Rezession in
ernsthafte Schwierigkeiten gerät, sofern die Regierung nicht vorher
von ihren wirtschaftspolitischen Plänen abgerückt ist», schreiben die
Autoren. In absoluten Zahlen hat Italien mit rund 2,3 Billionen Euro
den höchsten Schuldenberg in Europa
. Das sind mehr als 130 Prozent
des Bruttoinlandsprodukts
(BIP). Die Euro-Stabilitätsregeln erlauben weniger asl die Hälfte: höchstens 60 Prozent Verschuldung.

su

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