Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat die Freilassung des früheren Präsidenten der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, unter Auflagen angeordnet.
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGh) in Den Haag hat die Freilassung des früheren Präsidenten der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, unter Auflagen angeordnet. Auch der Mitangeklagte Charles Blé Goudé, ein früherer Minister des Landes, soll laut Gericht entlassen werden. Es solle ein Land bestimmt werden, dass beide bis zur Eröffnung des Berufungsverfahrens aufnehme, so die Richter. Die Anklage hatte verlangt, dass Gbagbo und Goudé zunächst nicht in ihre Heimat zurückkehren dürfen, aus der Befürchtung, sie würden bei einem Berufungsverfahren nicht mehr in Den Haag erscheinen. Ein Sprecher des IStGh teilte mit, beide Männer hätten das Gefängnis "zwischenzeitlich" verlassen. Näheres sagte er nicht. Auch zu den Auflagen gab es keine Informationen.
Beide waren Mitte Januar in dem Verfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Der Prozess gegen Gbagbo hatte 2016 begonnen. Er war seit 2011 in Haft.
Gbagbo hatte seine Niederlage nach den Präsidentschaftswahlen in der Elfenbeinküste 2010 nicht anerkannt. Bei der folgenden Welle von Gewalt waren rund 3000 Menschen getötet worden.