11 Jahre nach Grundsteinelegung wurde die neue Zentrale des deutschen Auslandsgeheimdienstes eröffnet.
Fast elf Jahre sind seit dem ersten Spatenstich im Oktober 2006 vergangen: An diesem Freitag hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die neue Zentrale des deutschen Auslandsgeheimdienstes in Berlin eröffnet.
**Merkel betont wichtige Rolle des Bundesnachrichtendienstes
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Zu diesem Anlass hob Merkel die Rolle des Bundesnachrichtendienstes (BND) hervor. Deutschland brauche - mehr denn je - einen starken und leistungsfähigen BND:
"Dabei kommt den Nachrichtendiensten eine ganz wichtige Rolle zu, denn eine schnelle Bewertung von Meldungen ist die Basis, um dann auch ganz wichtige Fragen beantworten zu können. Welche Informationen stimmen, was wurde manipuliert, wohinter steckt ggf die Propaganda einer staatlichen Organisation."
1,1 Milliarden Euro statt 720 Millionen
Die neue Festung des Auslandsgeheimdienstes hat 1,1 Milliarden Euro gekostet und ist damit ein Drittel teurer als ursprünglich veranschlagt. Hinzu kommen 206 Millionen Euro für Ausstattung und die Einrichtung der technischen Infrastruktur.
Einige Pannen beim Bau verzögerten das ursprünglich 2011 geplanten Umzug. Ähnlich wie beim Bau des Hauptstadtflughafens BER mussten Lüftungskanäle wegen Qualitätsmängeln ausgetauscht werden.
Willkommener Tapetenwechsel?
Dennoch: Der Umzug aus dem bayrischen Pullach in die Hauptstadt ist ein Tapetenwechsel, der von vielen Seiten begrüsst wird. Der BND rücke ins Zentrum des politischen Geschehens, sagte Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Doch nicht alle wollen das - aus Pullach sind nach Angaben der Berliner Zeitung gerade mal 900 Mitarbeiter (von 2000) nach Berlin gezogen. Rund 4000 der insgesamt 6500 BND-Mitarbeiter sollen künftig in der Hauptstadt arbeiten.