Neuseeland gedenkt der Todesopfer des Christchurch-Massakers

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Von Euronews mit dpa
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Neuseeland hat mit einer Gedenkfeier und zwei Schweigeminuten der 50 Todesopfers des Anschlags auf zwei Moschen gedacht.

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Neuseeland hat der 50 Todesopfer des Anschlags auf zwei Moscheen mit zwei Schweigeminuten gedacht.

Rund um verschiedene Moschen bildeten sich Menschenketten, in vielen Städten blieben Menschen einige Minuten schweigend stehen. 

REUTERS/Edgar Su

In Christchurch nahmen Tausende an einer Gedenkfeier teil. Die Zeremonie wurde vom Fernsehen im ganzen Land übertragen. Viele der weiblichen Gäste trugen als Zeichen der Solidarität ein Kopftuch, so auch Premierministerin Jacinda Ardern.

"Nach dem muslimischen Glauben sagte der Prophet Mohammed, Sallallahu alaihi wasallam (Friede sei mit ihm), 'die Gläubigen sind in ihrer gemeinsamen Freundlichkeit, ihrem Mitgefühl und Bedauern wie ein Körper. Wenn ein Teil dieses Körpers leidet, spürt der ganze Körper Schmerzen.' Neuseeland trauert mit euch. Wir sind eins", sagte Ardern.

Der islamische Geistliche Gamal Fouda bedankte sich bei der Regierungschefin mit den Worten: "Danke für Ihre Worte und für Ihre Tränen. Danke dafür, wie sie uns mit einem einfachen Tuch die Ehre erweisen."

REUTERS/Edgar Su

Zum Schutz der Trauernden war die Polizei in Christchurch mit Hunderten von teils schwer bewaffneten Beamten im Einsatz. Die Zeremonie fand in einem Park gegenüber der Al-Nur-Moschee statt. Dort hatte das Massaker, das der Täter mit einer Helmkamera live ins Internet übertrug, vor einer Woche begonnen. Er fuhr dann mit dem Auto noch in eine andere Moschee, wo er weitere acht Menschen umbrachte. Kurz darauf wurde er auf der Flucht von der Polizei überwältigt. Von den mehreren Dutzend Verletzten liegen noch mehr als 20 im Krankenhaus.

Der mutmaßliche Täter des Anschlags ist ein 28-jähriger Rechtsextremist aus Australien. Er sitzt in Untersuchungshaft, ihm droht lebenslange Haft.

Als Reaktion auf den Anschlag hat Neuseeland alle halbautomatischen Schusswaffen und Sturmgewehre verboten. Besitzer solcher Waffen wurden aufgefordert, diese zurückzugeben.

Von den knapp fünf Millionen Einwohnern Neuseelands sind etwa 50.000 muslimischen Glaubens.

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