Welle der Anteilnahme nach Massaker von Christchurch

Neuseeland steht weiterhin im Zeichen von Trauerbekundungen für die fünfzig Todesopfer des rassistisch motivierten Anschlags auf zwei Moscheen. An diesem Mittwoch sollen viele der Getöteten in Christchurch beigesetzt werden. Vier Tage nach dem Massaker werden noch 30 Verletzte im Krankenhaus behandelt. Der Zustand von neun Opfern wird als kritisch beschrieben.
Das neuseeländische Parlament gedachte der Opfer mit einem muslimischen Gebet. Regierungschefin Jacinda Ardern begann ihre Rede mit der arabischen Grußformel "Salam aleikum" ("Friede sei mit Euch"). Im Anschluss stellte Ardern fest: "Dieser ruhige Freitagnachmittag hat sich zu einem unserer schwärzesten Tage gewandelt. Für die Familien war es aber mehr als das. Ein einfacher Akt des Betens, die Auslebung muslimischen Glaubens hat für sie zum Verlust ihrer Liebsten geführt."
Auf Spendenkonten für die Hinterbliebenen sind umgerechnet bereits über fünf Millionen Euro eingegangen. Die Generalgouverneurin von Neuseeland, Dame Patsy Reddy, richtete ihren Blick nach vorne: "Das Land verändert sich, weil wir jetzt stärker werden und mit mehr Bestimmung eine zukünftige Einheit anstreben. Wir werden mehr Zeit darauf verwenden, die Integration von religiösen und ethnischen Minderheiten abzusichern."
Der mutmaßliche Täter, ein 28 Jahre alter, australischer Rechtsextremist, sitzt in Untersuchungshaft. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte er keine Komplizen.