Bulgarien: Balkanroute bleibt dicht

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Von su  mit dpa
Bulgarien: Balkanroute bleibt dicht

Nach der jüngsten Migranten-Wanderung innerhalb Griechenlands Richtung Norden trifft Bulgarien Vorkehrungen, die Grenzen zu Griechenland und Nordmazedonien dicht zu machen. Nach Medienberichten („Sputnik Deutschland“) stehen zu dem Zweck 3.000 Militärs bereit.

Ministerpräsident Bojko Borissow hatte wegen der Flüchtlingssituation um Thessaloniki Minister und Militärs zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen.

Bojko Borissow:

„Ich finde es gar nicht gut, was da in Griechenland geschieht - dieser sogenannte „Walk of Hope“ (Hoffnungsmarsch) im Vorfeld der Europawahlen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Migration in ganz Europa um 95 Prozent zurückgegangen ist. Ich meine, dies ist ein bewusster Versuch, die Migration in Europa zu den Wahlen wieder zum Thema zu machen.''

Er erinnerte daran, wie schwer es gewesen sei, 2016 die sogenannte Balkanroute zu unterbrechen. „Wir haben es damals geschafft,“ so Borissow. Die Grenze zur Türkei sei gut geschützt, die Abkommen funktionierten, aber mit Griechenland gebe es ein Problem.

Verteidigungsminister Krasimir Karakachanov:

"In der vergangenen Woche gab es in Griechenland und in der Türkei ähnliche Aktionen, es gab Gerüchte, dass sich große Gruppen illegaler Emigranten aus der Türkei oder aus Griechenland an die bulgarische Grenze bewegen werden."

Die Grenze zu Griechenland werde von Wärmebildkameras und anderen Nachtsichtgeräten überwacht, so Bulgariens Innenminister Mladen Marinov. Die Patrouillen der Grenzpolizei seien verstärkt worden, Gendarmen stünden in der Nähe der Grenze bereit.

INTERNET-GERÜCHTE

Unter anderem im Internet hatten sich seit Anfang April Gerüchte über eine Massenwanderung Richtung Norden verbreitet. Migranten aus anderen Regionen Griechenlands, die die Grenze zu Nordmakedonien überqueren und Westeuropa erreichen wollten, versammelten sich daraufhin in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Thessaloniki. Am Wochenende brachten die griechischen Behörden die Migranten in andere Lager des Landes zurück.

su