Forscher finden Blut und Urin in 40.000 Jahre altem Fohlen

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Copyright Bild von rihaij auf Pixabay
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Von Euronews mit dpa
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Russische Wissenschaftler haben in einem etwa 40.000 Jahre altem Fossil eines Fohlens Blut und Urinreste gefunden.

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In einem etwa 40.000 Jahre alten Fossil eines Fohlens haben russische Wissenschaftlicher Blut- und Urinreste gefunden. 

Das Fossil wurde schon vergangenes Jahr im sibirischen Permafrostboden entdeckt. Bei einer Autopsie seien unter anderem Proben aus dem Herzen entnommen worden, so Semjon Grigorjew von der Universität Jakutsk. 

"Das ist wirklich eine Sensation", sagte Grigorjew. "Wir können jetzt schon feststellen, dass das Blut des Fohlens fast identisch ist mit dem moderner Hauspferde." 

Zuvor habe man dem Experten zufolge schon bei einem Mammut-Fossil Blutreste gefunden. Doch die Proben des Fohlens seien wesentlich älter und im besten Zustand. "Das ist bei so alten Funden extrem selten", sagte Grigorjew. 

Der Permafrost habe das Tier perfekt konserviert, hieß es. Selbst Haare, Mähne und Schwanz seien noch erhalten. Das 98 Zentimeter große Fohlen sei zum Todeszeitpunkt rund zwei Wochen alt gewesen und wohl im Schlamm ertrunken.

Das Team der für ihre Mammutforschung international bekannten Universität will nun die gut erhaltenen Organe und das Gewebe weiter analysieren und so neue Erkenntnisse über den einstigen Gesundheitszustand und die Lebensverhältnisse des Tieres bekommen.

Fund des Fohlens war Zufall

Bewohner der Region stießen 201 zufällig auf das Tier. Es befand sich in dem etwa 100 Meter tiefen Batagaika-Krater in der nordostsibirischen Taiga ausfindig gemacht. 

Durch die Erderwärmung schmilzt der Permafrost in Teilen Russlands und gibt immer wieder gut erhaltene Fossilien, vor allem von Mammuts, frei.

Forscher wollen Fohlen klonen

Es gebe bereits Versuche, dem Fohlen Zellen zu entnehmen, die zum Klonen geeignet seien könnten, hieß es zudem. Gemeinsam mit Kollegen aus Südkorea arbeite man daran. 

Auch bei einem 2013 in Ostsibirien gefundenen ausgestorbenen Mammut hofften die Klon-Forscher auf Grundlage des gefundenen Gewebes auf derartige Experimente.

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