Texas: Migrantenkinder aus überfülltem Lager verlegt

Fahrzeug des US-Grenzschutz in Clint/Texas
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Von Euronews mit dpa, AP, Reuters
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Kaum Sanitäranlagen und zu wenig Essen: In Texas sollen hunderte Kinder von Migranten unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht gewesen sein. Nach heftiger Kritik haben die Behörden reagiert und die Kinder in andere Einrichtungen verlegt.

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Im US-Bundesstaat Texas haben die Behörden rund 250 minderjährige Kinder von Migranten aus Mittelamerika aus einem überfüllten Grenzlager verlegt. Die Kinder lebten Rechtsanwälten zufolge verwahrlost ohne ausreichend Lebensmittel und Sanitäranlagen in der Einrichtung im Ort Clint.

Elora Mukherjee gehört zu der Anwaltsgruppe, die sich per Gerichtsbeschluss Zugang zu der Einrichtung verschaffte. Sie berichtet, dass viele der Kinder nicht ein einziges Mal duschen oder baden konnten. "Sie hatten noch die schmutzige Kleidung an, die sie bereits beim Überqueren der Grenze getragen hatten." Dies sei erniedrigend und unmenschlich.

Abgeordnete: Immer noch 30 Kinder in umstrittenem Lager

Zudem mangelte es in der überfüllten Unterkunft an grundlegenden Hygiene-Produkten wie Seife und Zahnbürsten. Kinder erzählten, der Hunger reiße sie aus dem Schlaf.

Wie viele Kinder zuletzt in dem Lager in Clint wohnten, war unklar. Einer Abteilungssprecherin aus dem US-Gesundheitsministerium zufolge wurden 249 der Kinder mit einem Umsiedlungsprogramm anderweitig untergebracht. Mehrere weitere Kinder seien in ein temporär errichtetes Zeltlager bei El Paso gekommen. Laut einer Sprecherin der demokratischen Kongressabgeordneten Veronica Escobar verblieben am Montag noch 30 Kinder in Clint.


Erstaufnahmerichtungen für Migranten sollen Kinder maximal drei Tage beherbergen, bevor sie in Unterkünfte im ganzen Land weiterverteilt werden. US-Medien berichteten, einige der Kinder in dem Lager in Clint seien drei Wochen drei Wochen dort festgehalten worden.

144.000 Menschen im Mai festgesetzt

Zehntausende Migranten aus Mittelamerika fliehen jeden Monat vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern und versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen. Auch Menschen aus der Karibik, Afrika und Asien wählen den gefährlichen Weg durch Mexiko. Allein im Mai setzten US-Grenzpolizisten mehr als 144.000 Menschen fest, die illegal die Grenze überschritten hatten.

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