Streit um Sterbehilfe: Vincent Lambert nach fast 11 Jahren Koma tot

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In Frankreich ist der Wachkoma-Patient Vincent Lambert (42) gestorben. Sein Fall hatte die französische Diskussion um Sterbehilfe seit Jahren beherrscht.

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In Frankreich ist der Wachkomapatient Vincent Lambert gestorben. Das bestätigte der Neffe des 42-Jährigen im Krankenhaus in Reims am Morgen. 

Lambert lag seit fast elf Jahren im Wachkoma, nach dem er bei einem Verkehrsunfall verunglückt war. Die Ärzte hatten die lebenserhaltenden Maßnahmen vor neun Tagen nach einem langen Rechtsstreit innerhalb der Familie des Patienten endgültig gestoppt. Lamberts Frau, sechs Geschwister sowie der Neffe hatten sich dafür eingesetzt, dass ihr Mann sterben konnte. Die Eltern wollten den Tod verhindern, scheiterten aber mehrfach vor Gericht. 

Bereits im Mai war die Behandlung gestoppt worden. Wenige Stunden später jedoch hatte ein französisches Berufungsgericht die Wiederaufnahme angeordnet. Zuletzt hatte Frankreichs oberstes Gericht den Weg für einen erneuten Stopp der Behandlung von Lambert freigemacht. 

Lamberts Eltern hatten dann am Montag angekündigt, nicht weiter juristisch gegen den Behandlungsstopp vorzugehen. "Der Tod Vincents ist unausweichlich", schrieben sie in einem offenen Brief. "Wir müssen uns damit abfinden." Laut der Frau und Geschwister des Toten habe Lambert ihnen anvertraut, er würde lieber sterben wollen, als "wie ein Gemüse" zu leben. Der Patient hinterließ jedoch keine Verfügung.

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