Sziget-Festival: Musikalische Globalisierung

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Von Euronews
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Die Veranstaltung ist zusehends international. Für ungarische Musiker ist das nicht von Vorteil.

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In der Musikwelt ist vieles nicht mehr so, wie es einmal war. Früher wurden Lieder und Künstler vor allem über das Radio und Musiksender im Fernsehen bekannt. Der Verkauf von Platten oder CDs ist als Einnahmequelle zum Großteil weggebrochen, Konzerte und Veranstaltungen wie das Sziget-Festival in Budapest sind für Musiker deshalb umso wichtiger geworden. Denn mittlerweile ist das Publikum dort international.

Der unter anderem auf Aspekte des Fremdenverkehrs spezialisierte Unternehmensberater Dániel Indra meint: „Ursprünglich waren solche Veranstaltungen eher für Menschen aus der Gegend gedacht, aber günstiges Reisen und bezahlbare Unterkünfte haben es Ausländern erleichtert, dabei zu sein. Das Festival wurde weltweit immer bekannter, dank der Verbreitung über die sozialen Medien ist es ein Erlebnis für viele geworden.“

Die großen Zugpferde sind meist englischsprachige Künstler, in diesem Jahr in Budapest etwa Ed Sheeran und die Foo Fighters. Gábor Molnár leitet einen ungarischen Musikverlag. Er erklärt: „In den vergangenen Jahren hat es kein Medium geschafft, vor allem das Radio nicht, aus einem Lied einen Hit zu machen. Musiker und Künstleragenten such nach Möglichkeiten, dem Publikum ihre Lieder und Videos schmackhaft zu machen. Eine zunehmend wichtige Vorgehensweise ist, die Lieder bei Konzerten zu spielen und sie den Leuten über Liveauftritte nahezubringen.“

Für einheimische Künstler, so meint Molnár, seien Auftritte beim Sziget-Festival unattraktiver geworden. Denn viele Besucher kennen die ungarischen Musiker einfach nicht.

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