Norbert Hofer gilt als moderates Gesicht der österreichischen FPÖ, gleichzeitig als stramm Nationaler. Wer ist der Spitzenkandidat der Rechtspopulisten?
Er ist der Hoffnungsträger der FPÖ: Norbert Hofer, 48 Jahre alt, gelernter Flugzeugtechniker. Der Burgenländer gilt als weiche Variante von Vorgänger Heinz-Christian Strache, den die Ibiza-Affäre zu Fall brachte. Diese will Hofer umfassend aufklären lassen, er bemüht sich um Abgrenzung von Strache, um einen Neustart.
Schon Vater war ein "Blauer"
Hofer kennt den Politikbetrieb seit seiner Kindheit, schon der Vater war FPÖ-Politiker. Von 2013 bis 2017 war er dritter Nationalratspräsident, verschaffte sich Respekt über die Parteigrenzen hinaus.
2016 musste er sich bei der Wiederholung der Bundespräsidentenstichwahl Alexander Van der Bellen geschlagen geben. Bis zur Aufkündigung der schwarz-blauen Regierung im Mai dieses Jahres war Hofer Verkehrsminister.
Freundliches Lächeln, radikale Wortwahl
Seit einem Paraglide-Unfall im Jahr 2003 muss der Vater von vier Kindern einen Gehstock benutzen. Fliegen ist weiter seine Leidenschaft. Bei aller Freundlichkeit gilt Hofer als stramm Nationaler. Er ist Ehrenmitglied in einer umstrittenen Burschenschaft, gegen die Homoehe, bezeichnete Flüchtlinge als „Invasoren“.
Im Wahlkampf tritt er mit Ex-Innenminister Herbert Kickl in einer Art Doppelspitze auf. In den Umfragen liefert sich die FPÖ ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Sozialdemokraten um Platz zwei.