Die 28-Jährige war im September wegen "illegaler Abtreibung" und des "Führens einer ausserehelichen Beziehung" zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
In Marokko ist die Journalistin Hajar Raissouni wieder frei. Die 28-Jährige war im September wegen "illegaler Abtreibung" und des "Führens einer ausserehelichen Beziehung" zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Sie kam nur wenige Stunden nach der Begnadigung durch König Mohammed VI. frei. Dieser hatte nach Angaben des Justizministeriums erklärt, dass sie trotz des Fehlers, den sie begangen hätten, eine "Familie im Einklang mit religiösen und rechtlichen Vorschriften" gründen sollten.
Auch ihr sudanesischer Partner und ihr Frauenarzt, die zusammen mit ihr verurteilt worden waren, sind wieder auf freiem Fuß.
"Ich danke Gott, denn was wir zusammen durchgestanden haben, war der Sache dienlich. Es hat auch unsere Überzeugung bezüglich der Frauenrechte gestärkt. Ich bin überzeugt, dass der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen nichts Theoretisches ist. Es ist ein täglicher Kampf", sagte ihr Verlobter.
In Marokko, wo außerehelicher Sex und Schwangerschftsabbrüche unter Strafe stehen, hatte der Fall eine öffentliche Debatte über Persönlichkeitsrechte und die Pressefreiheit ausgelöst.
Die Journalistin hatte die Vorwürfe immer bestritten. Im Krankenhaus sei sie wegen innerer Blutungen behandelt worden. Es handele sich um einen politischen Prozess gegen sie. Sie hatte in Marokko für eine unabhängige Zeitung gearbeitet und war schon mehrfach mit den Behörden aneinander geraten.