Unruhen in Chile: Proteste ohne Ende

Unruhen in Chile: Proteste ohne Ende
Von Euronews mit EFE, Reuters, dpa
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Der Groll ist groß: Die soziale Ungleichheit in Chile treibt nach wie vor viele Menschen auf die Straßen. Die Regierung versucht sich in Schadensbegrenzung.

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In Chile entlädt sich weiterhin Frust über die soziale Ungleichheit im Land. Seit Tagen zieht es die Protestierenden auf die Straßen - wegen niedriger Löhne und hoher Lebenshaltungskosten. Sie fordern einen neuen politischen Kurs.

Präsident Sebastián Piñera kündigte Reformen an. Unter anderem die Mindestrente und der Mindestlohn sollen angehoben, Medikamentenpreise gesenkt werden. Außerdem beabsichtigt Piñera nach eigener Aussage, Spitzenverdiener höher zu besteuern und Gehälter von Politikern zu kürzen.

"Die Situation in Bezug auf die öffentliche Ordnung und Sicherheit verbessert sich", so der chilenische Präsident Sebastián Piñera. "Es gibt auch Fortschritte hinsichtlich der Rückkehr zur Normalität im Alltag unserer Landsleute und im Leben unserer Städte."

Überprüfung durch die Vereinten Nationen

Piñera sagte, er arbeite auch an einem Plan, um die verhängten Ausgangssperren zu beenden und den ausgerufenen Ausnahmezustand aufzuheben. Unterdessen häufen sich die Vorwürfe über einen übermäßigen Einsatz von Gewalt durch das Militär. Die UN wollen deshalb eine Sondermission entsenden, um mögliche Menschenrechtsverletzungen zu prüfen.

"Präsident Sebastian Piñera hat angewiesen, dass wir die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte einladen, Personal nach Chile zu entsenden, um Informationen über die aktuelle Situation vor Ort nach der Verhängung des Ausnahmezustands einzuholen", sagt der chilenische Außenminister Teodoro Ribera. [....] "Es liegt in unserem Intereresse, ein Höchstmaß an Transparenz zu gewährleisten und alle notwendigen Versprechen umzusetzen."

Mindestens 18 Menschen sollen seit Beginn der Protestwelle vor einer Woche ums Leben gekommen sein, Tausende wurden festgenommen. Und die Wut hält weiter an.

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