Buschbrände: Australiens Premierminister reagiert auf Kritik an Krisenmanagement

In Bilpin, eine gute Autostunde von Syndey entfernt, versuchen Rettungskräfte zu retten, was noch zu retten ist. Hier wüten die verheerenden Buschfeuer besonders stark. Die Extremhitze und sich drehende Winde erschweren die Löscharbeiten. Und Rauschschwaden bilden sich auch in der unweit entfernten Millionenmetropole. Die Luftqualität sei bedenklich - so die Behörden.
Premierminister in der Kritik
In der Kritik steht seit Tagen Premierminister Scott Morrison. Er besuchte nun die Feuerwehrzentrale in Picton. Der Regierung wird vorgeworfen, zu wenig Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.
Just als zwei Feuerwehrmänner in dieser Woche starben, befand sich Morrison im Urlaub auf Hawaii. Seine Reise brach der Premierminister ab und entschuldigte sich öffentlich.
Extremhitze und schwierige Wetterbedingungen
In dieser Woche wurde in Australien ein neuer Temperaturrekord gemessen: Die landesweite Durchschnittstemperatur betrug am Mittwoch 41,9 Grad.
Australien leidet seit über zwei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich also besonders leicht. Und auch starke Winde erschweren nun noch die Löscharbeiten: Etwa 3000 Feuerwehrleute bereiteten sich laut Feuerwehrsprecher Fitzsimmons in New South Wales auf eine Änderung der Windrichtung vor, die "gefährliche sowie schwierige, unbeständige Bedingungen" mit sich bringen könnte.
Dutzende Großbrände richten Schaden an
Mehr als 200 Feuer wüten aktuell in Australien - fast die Hälfte schätzen die Einsatzkräfte als momentan unkontrollierbar ein. Am schlimmsten betroffen ist der Bundesstaat New South Wales.
Seit Oktober haben hunderte Buschbrände bis zu drei Millionen Hektar Land vernichtet – das entspricht der Fläche Belgiens. Mehr als 1.000 Häuser wurden zerstört. In New South Wales sind bisher mindestens acht Menschen wegen der Feuer gestorben. 23 Feuerwehrleute und einige Polizisten wurden in den letzten Tagen bei ihren Einsätzen verletzt.