Buschbrände: Australiens Premierminister reagiert auf Kritik an Krisenmanagement

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Von Luis Nicolas Jachmann
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Millionen Hektar vernichtetes Land, Todesopfer, zerstörte Häuser. Nach heftiger Kritik besuchte Australiens Premierminister nun eine Feuerwehrzentrale.

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In Bilpin, eine gute Autostunde von Syndey entfernt, versuchen Rettungskräfte zu retten, was noch zu retten ist. Hier wüten die verheerenden Buschfeuer besonders stark. Die Extremhitze und sich drehende Winde erschweren die Löscharbeiten. Und Rauschschwaden bilden sich auch in der unweit entfernten Millionenmetropole. Die Luftqualität sei bedenklich - so die Behörden.

Premierminister in der Kritik

In der Kritik steht seit Tagen Premierminister Scott Morrison. Er besuchte nun die Feuerwehrzentrale in Picton. Der Regierung wird vorgeworfen, zu wenig Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.

PR Aktion oder Umdenken in der Regierung?

Just als zwei Feuerwehrmänner in dieser Woche starben, befand sich Morrison im Urlaub auf Hawaii. Seine Reise brach der Premierminister ab und entschuldigte sich öffentlich.

"Ich denke die Situation hat sich gegenüber der Vorwoche nochmal erheblich verschlechtert. Es wäre unfair zu sagen, dass die Ereignisse in den letzten Tagen die gleichen waren wie zuvor.

Aber trotzdem verstehe ich die Angst und die Gründe für die Aufregung. Deshalb bin ich froh, wieder da zu sein und nach vorne zu schauen."
Scott Morrison
Australiens Premierminister

Extremhitze und schwierige Wetterbedingungen

In dieser Woche wurde in Australien ein neuer Temperaturrekord gemessen: Die landesweite Durchschnittstemperatur betrug am Mittwoch 41,9 Grad.

Australien leidet seit über zwei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich also besonders leicht. Und auch starke Winde erschweren nun noch die Löscharbeiten: Etwa 3000 Feuerwehrleute bereiteten sich laut Feuerwehrsprecher Fitzsimmons in New South Wales auf eine Änderung der Windrichtung vor, die "gefährliche sowie schwierige, unbeständige Bedingungen" mit sich bringen könnte. 

Dutzende Großbrände richten Schaden an

Mehr als 200 Feuer wüten aktuell in Australien - fast die Hälfte schätzen die Einsatzkräfte als momentan unkontrollierbar ein. Am schlimmsten betroffen ist der Bundesstaat New South Wales.

Seit Oktober haben hunderte Buschbrände bis zu drei Millionen Hektar Land vernichtet – das entspricht der Fläche Belgiens. Mehr als 1.000 Häuser wurden zerstört. In New South Wales sind bisher mindestens acht Menschen wegen der Feuer gestorben. 23 Feuerwehrleute und einige Polizisten wurden in den letzten Tagen bei ihren Einsätzen verletzt.

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