Hongkong solidarisiert sich mit uigurischer Minderheit in China

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Von Luis Nicolas Jachmann
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In Hongkong sind tausende Menschen aus Solidarität mit den Uiguren auf die Straße gegangen. Sie werfen China Menschenrechtsverletzungen an der muslimischen Minderheit vor.

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In Hongkong haben sich Demonstranten mit der unterdrückten Bevölkerungsgruppe der Uiguren im äußersten Westen der Volksrepublik solidarisiert – lange Zeit friedlich.

Spezialeinheiten setzten Pfefferspray ein. Daraufhin warfen Demonstranten Flaschen und Steine. Die Polizisten lösten die Demonstration gewaltsam auf und nahmen Dutzende Menschen fest. Demonstranten hatten eine chinesische Flagge von einem Regierungsgebäude entwendet und versuchten, diese zu verbrennen.

Viele Demonstranten trugen Atemschutzmasken mit der Flagge von Ost-Turkestan, wie viele Uiguren die Provinz Xinjiang nennen.

Zweite Großdemo nach Istanbul in dieser Woche

Bereits am Freitag prangerten rund tausend Menschen in Istanbul den Umgang Chinas mit der muslimischen Minderheit in der Provinz Xinjiang an. Vor der Fatih-Moschee im Westen der türkischen Millionenmetropole hatten sie Fahnen von Ost-Turkestan geschwenkt.

Sacharow Preis für Uiguren-Aktivist

Am vergangenen Mittwoch hatte das Europäische Parlament Ilham Tohti mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet. Der den chinesischen Wirtschaftsprofessor hatte sich für die Rechte der uigurischen Minderheit eingesetzt und war daraufhin am Flughafen festgenommen und zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Die Tochter nahm den Preis entgegen

Solidarität mit den Uiguren hatte auch Fußballer Mesut Özil bekundet.

Der Ex-Weltmeister hatte auf Türkisch die Unterdrückung der muslimischen Minderheit auf Twitter scharf angeprangert und sie als „Kämpfer, die der Verfolgung widerstehen“, bezeichnet. Sein Verein Arsenal London hatte sich von den Aussagen distanziert.

Die Fahne der Uiguren

Rückendeckung bekam der ehemalige deutsche Nationalspieler vom US-amerikanischen Außenminister Mike Pompeo.

Menschenrechtsverletzungen gegen Uiguren

Mehrere Hunderttausende Uiguren werden Schätzungen der Vereinten Nationen in Internierungslagern festgehalten. Berichte über etliche Internierungslager in Xinjang. Dort sind die Uiguren eine ethnische Minderheit. Menschenrechtsorganisationen sprechen von einem kulturellen Völkermord an chinesischer Bevölkerungsgruppe.

Ende November hatte eine Recherche eines Journalistenverbundes unter „China Cables“ offengelegt, wie systematisch und brutal Uiguren in der westchinesischen Provinz Xinjiang unterdrückt werden. Die USA wiederum beschuldigen China deshalb seit langem schwerer Menschenrechtsverletzungen.

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