Internationale Reaktionen auf die 5 Todesurteile: "Verpfuschte Untersuchung"

Internationale Reaktionen auf die 5 Todesurteile: "Verpfuschte Untersuchung"
Copyright Copyright 2018 The Associated Press. All rights reservedJ. Scott Applewhite
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Von Euronews
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Die Verhängung der Todesstrafe gegen fünf Verdächtige im Mordfall Jamal Khashoggi hat international überwiegend negative Reaktionen verursacht. Die USA sprachen von einem "wichtigen Schritt".

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Die Urteile im Mordfall des saudischen Journalisten und Regierungskritiers Jamal Khashoggi haben unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Ein saudisches Gericht verurteilte am Montag fünf Männer zum Tode.

Ein Sprecher der saudischen Generalstaatsanwaltschaft erklärte, drei weitere Angeklagte seien wegen Verschleierung des Verbrechens zu Haftstrafen von insgesamt 24 Jahren verurteilt worden. Zwei Vertraute des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman wurden nicht belangt. Die Identitäten der Verurteilten sind nicht bekannt.

Eine Untersuchung der Vereinten Nationen kam zu dem Schluss, dass Khashoggi Opfer einer "vorsätzlichen außergerichtlichen Hinrichtung" geworden sei.

Stephane Dujarric ist Sprecher des Generalsekretärs der Vereinten Nationen: "Der UN-Generalsekretär betont weiterhin die Notwendigkeit einer unabhängigen und unparteiischen Untersuchung des Mordes, um eine vollständige Untersuchung für die in diesem Fall begangenen Menschenrechtsverletzungen zu gewährleisten. Der Generalsekretär bekräftigt auch das Engagement der Vereinten Nationen für die Wahrung der Meinungsfreiheit und des Schutzes von Journalisten sowie unsere seit langem bestehende Ablehnung der Todesstrafe".

"Mangel an Transparenz" und "Inakzeptabel"

Die Türkei, wo der Mord an Khashoggi im Oktoner vergangenen Jahres begangen wurde, bezeichnete die Urteile als "weit entfernt von den Erwartungen an Gerechtigkeit". Khashoggis Verlobte Hatice Cengiz bezeichnete die saudische Ankündigung als "inakzeptabel".

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beklagte einen "Mangel an Transparenz". Die Urteile entsprächen einer Reinwaschung, die weder für Gerechtigkeit noch für Wahrheit sorge.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen verurteilte die Rechtsprechung der saudischen Justiz in dem Fall als Ergebnis einer "verpfuschten Untersuchung hinter verschlossenen Türen". Christophe Deloire von Reporter ohne Grenzen sagte: "Die Todesurteile gegen fünf Beschuldigte können nur als der Wunsch interpretiert werden, Zeugen oder gar Täter in diesem schrecklichen Mordfall für immer zum Schweigen zu bringen."

USA: "Wichtiger Schritt"

Der Kolumnist der Washington Post war während eines Besuchs des saudischen Konsulats in Istanbul umgebracht worden. Dort wollte Khashoggi Dokumente für die Heirat seiner Verlobten abholen.

Ein Mitarbeiter des US-Außenministeriums sprach in Bezug auf die Urteile von einem "wichtigen Schritt". Eine offizielle Stellungnahme der US-Regierung gab es nicht.

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