Brexit drängt schottischen Bürgermeister in Deutschland aus dem Amt

Brexit drängt schottischen Bürgermeister in Deutschland aus dem Amt
Copyright AFP
Copyright AFP
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Iain Macnab lebt seit 30 Jahren in dem Dorf Brunsmark, nach zwölf Jahren musste er seinen Posten räumen.

WERBUNG

Als eine seiner letzten Amtshandlungen setzte Iain Macnab die „Satzung über die Entschädigung in kommunalen Ehrenämtern“ in Kraft.

Ende Januar musste der aus Achiltibuie stammende Schotte als Bürgermeister der Gemeinde Brunsmark im Kreis Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein) dann seinen Posten räumen. Der Brexit ist schuld. Denn Menschen aus Ländern außerhalb der Europäischen Union dürfen in Deutschland kein Bürgermeisteramt ausüben sein. „Sie dürfen nicht mehr Mitglied einer Gemeindevertretung oder eines Kreistags sein“, hieß es in einem Schrieb, den Macnab zugestellt bekam.

„Am Donnerstagabend, also am Abend davor, wurde es mir wirklich bewusst, denn da war meine letzte Ausschusssitzung. Ich habe die vergangenen zwölf Jahre Revue passieren lassen und gesagt: ‚Tschüss, das war's', bin zur Tür hinausgegangen und dachte: ‚Gott, nach zwölf Jahren war das die letzte Ausschusssitzung‘. Da ist mir das wirklich bewusstgeworden“, erzählt Macnab.

Brunsmark hat rund 170 Einwohner. Doch die große Politik in London scheint nur auf den ersten Blick ganz weit entfernt. Macnab: „Wenn in London weiterhin die Elite das Sagen hat, ohne einen Schimmer zu haben, was in anderen Landesteilen geschieht, werde ich mehr und mehr dazu tendieren, schottischer Nationalist zu sein.“

Seit 30 Jahren lebt Macnab in Brunsmark, doch die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, um Bürgermeister bleiben zu können, kam für ihn dann doch nicht Frage.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Fast 390 Übergriffe: französische Bürgermeister in Gefahr

Wikingerboot in Flammen: Feier des nordischen Erbes

"Betteln und bitten": Großbritannien macht EU-Bürgern das Leben schwer