Haftstrafe: Dänin betrügt Sozialbehörde um über 100 Millionen Kronen

Britta Nielsen vor Gericht in Südafrika, 2018
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Eine Dänin hat 25 Jahre lang Millionenbeträge vom Konto der Sozialverwaltung in ihre eigene Tasche abgezweigt. Anfänglich aus Not, sagte sie.

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Britta Nielsen hat 25 Jahre lang Millionenbeträge vom Konto der dänischen Sozialverwaltung in ihre eigene Tasche abgezweigt. Dafür ist die ehemalige Mitarbeiterin der Behörde nun in Kopenhagen zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Richterin Vivi Sønderskov Møller zu dem Urteil von Dienstag: "Anna Britta Troelsgaard Nielsen wird mit einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten bestraft. Die Angeklagte hat 113.137.325 Kronen, mehrere USB-Geräte sowie Daten entwendet. Außerdem muss sie die Gerichtskosten tragen."

Verurteilte dachte sich Projekte aus

Umgerechnet betrog Nielsen die Behörde zwischen 1993 und 2018 um etwa 15 Millionen Euro. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie 300 Mal Beträge an sich selbst überwies. Sie dachte sich dazu auch fiktive Projekte aus.

Mit dem Geld wurden unter anderem Immobilien und Luxusautos in Südafrika gekauft, wo Nielsen 2018 verhaftet wurde. Der Betrug war im September 2018 bei einer Revision entdeckt worden. Nielsen war nach ihrer Verhaftung freiwillig nach Dänemark zurückgekehrt und dort den Behörden übergeben worden.

Betrug zu einfach? Running Gag über Flucht auf die Bahamas

Die 65-Jährige gab an, anfänglich wegen einer finanziellen Notsituation in ihrer Familie mit dem Betrug begonnen zu haben und dann süchtig geworden zu sein. Die Verteidigung hatte argumentiert, die Kontrollen in der Behörde seien zu lasch. Laut Nielsen war es ein Running Gag, dass man mit dem Geld der Behörde auf die Bahamas fliehen konnte.

Die Staatsanwaltschaft hatte das Vorgehen als einen der schwerwiegendsten Fälle von Finanzkriminalität in der jüngeren dänischen Geschichte bezeichnet. Nielsen akzeptierte das Urteil und will nicht in Berufung gehen.

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