"Muslime nicht erwähnt" - Empörung und Angst nach Horror von Hanau

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Von Louise Miner mit AP
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Innenminister Horst Seehofer hat angekündigt die Sicherheit zu erhöhen - und er will stärker gegen Rechtsterrorismus vorgehen.

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Nach dem rassistischen Anschlag von Hanau sind Entsetzen und Empörung, aber auch Angst und Verunsicherung groß. Verantworltiche Politiker sind sich einig, dass die Gefahr vor allem von Rechtsextremen ausgeht. In ganz Deutschland hat Innenminister Horst Seehofer die Sicherheit erhöht. So wird die Polizeipräsenz an Flughäfen, Bahnhöfen und anderen Orten erhöht. Zugleich soll der Rechtsterrorismus besser bekämpft werden.

In der Verlautbarung des Innenministeriums heißt es: "Vergangene Woche waren zwölf mutmaßliche Rechtsextremisten wegen konkreter Anschlagspläne festgenommen worden, bei Dursuchungen hatten die Sicherheitskräfte große Mengen an Sprengstoff, Handgranaten und automatischen Waffen sichergestellt. Damit seien weitere Anschläge verhindert worden, es verdeutliche aber auch noch einmal die hohe Bedrohungslage."

Vertreter der Muslime in Deutschland erklärten in Berlin, dass sich die Muslime in der Gesellschaft missachtet fühlen. So waren bei der Gedenkveranstaltung in Hanau keine Opfer auf der Bühne vertreten.

Aiman A. Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland sagte auf einer Pressekonferenzn in Berlin: "Wenn man davon spricht, dem Rechtsexremismus und dem Antisemitismus in Deutschland entschieden entgegegnzutreten, aber der Begriff Islam oder Muslime auf der Gedenkfeier nicht ein einziges Mal fällt, nicht ein einziges Mal. (...) Antisemitismus und Islamfeindlichkeit gehen Hand in Hand und wenn man sich gegen das eine stellen möchte, darf man das andere nicht ignorieren. Das ist die Kritik und die Opfer waren weder auf der Bühne noch waren sie in irgend einer anderen Weise präsent".

"Deutschland macht wieder Angst"

"Das Monster wacht auf und Deutschland macht wieder Angst" schreibt La Repubblica aus Mailand. Viele Beobachter nicht nur aus dem Ausland blicken mit Sorge auf die AfD. Bilder wie die von Björn Höcke bei der fremdenfeindlichen Pediga in Dresden tragen zu dieser Sorge bei.

Viele machen den hetzerischen Diskurs der Rechtspopulisten mit dafür verantwortlich, dass ¨sich Rechtsextreme in Deutschland bestärkt fühlen. AfD-Politiker wie Alice Weidel und Alexander Gauland fühlen sich zu Unrecht mit der Bluttat von Hanau in Verbdindung gebracht - doch das Wort von den "geistigen Brandstiftern" macht die Runde. Die Verantwortung der AfD wird auch in den sozialen Netzwerken diskutiert.

Journalist • Kirsten Ripper

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