Italien: Bisher 631 Tote durch Coronavirus

Petersplatz in Rom
Petersplatz in Rom Copyright Andrew Medichini/AP
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Von Sebastian Zimmermann mit dpa
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In Italien sind 60 Millionen Menschen aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus aufgerufen worden, zu Hause zu bleiben.

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In Italien sind durch die Ausbreitung des Coronavirus bereits 631 Menschen an den Folgen des Erregers gestorben. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen übersprang am Dienstag die 10.000er-Marke und liegt nun bei 10.149 Fällen. Das teilte der Zivilschutz in Rom mit.

Die rund 60 Millionen Einwohner sind aufgerufen worden, zu Hause zu bleiben. Kinos und Theater sind landesweit geschlossen, Bars und Restaurants nur teilweise geöffnet.

Die Regierung hat die zuvor im Norden des Landes verhängten Sperrungen auf das ganze Land ausgedehnt. Zug- und Flugverbindungen im In- sowie ins Ausland und der öffentliche Nahverkehr sollen aber normal weiter laufen.

Es gebe keine Zeit zu verlieren, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte:

Ich bleibe zu Hause. Auf italienischem Boden sollte sich so wenig wie möglich bewegt werden. Dagegen sprechen nur nachweislich berufliche oder gesundheitliche Gründe bzw. in notwendigen Fällen, wie etwa zum Einkaufen.
In diesem Zusammenhang wird eine Verfügung umgesetzt, nach der Treffen im Freien und an öffentlichen Orten untersagt werden.
Giuseppe Conte
Ministerpräsident Italien

Die Menschen strömen in die Supermärkte, um sich mit Lebensmitteln einzudecken - obwohl die Regierung ausdrücklich von Panikkäufen abgeraten hatte.

In Mailand stehen die Einwohner seit einigen Tagen unter Quarantäne. Die Innenstadt ist wie leergefegt, viele Läden haben nur eingeschränkt geöffnet. Atemschutzmasken sind hier nur sehr schwer zu bekommen.

Petersplatz in Rom gesperrt

Der Vatikan hat zum Schutz vor dem Coronavirus den Petersplatz in Rom bis zum 3. April für die Öffentlichkeit gesperrt. Bis zu dem Tag hat die italienische Regierung auch die Bewegungsfreiheit im ganzen Land eingeschränkt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen,

Zuvor hatte der Kirchenstaat schon seine Museen und damit auch die Sixtinische Kapelle geschlossen. Das traditionelle Angelus-Gebet von Papst Franziskus wird daher nun per Video auf den Petersplatz übertragen.

Schulen und Universitäten bleiben geschlossen

Die Schließung aller Schulen, Universitäten und Kindergärten im ganzen Land wurde von Mitte März auf mindestens Anfang April verlängert. Die Krankenhäuser in den besonders betroffenen Zonen im Norden, etwa in der Lombardei, sind am Limit, Plätze in den Intensivstationen sind knapp.

Italien kämpft seit Wochen vergeblich gegen die rapide steigende Zahl von Infizierten und Toten durch die Covid-19-Lungenkrankheit. Mittlerweile haben sich fast 10.000 Menschen angesteckt, mehr als 460 sind gestorben. Die Ausbreitungswelle des neuen Coronavirus war im Februar zuerst aufgefallen. Vermutlich ist das Virus aber schon länger im Land.

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