Das Europäische Parlament debattiert die Gesundheitskrise - vor fast leeren Rängen
Europas drittgrößte Volkswirtschaft steht still, Frankreich sagt öffentliche Veranstaltungen ab, und in Deutschland und anderswo gibt es Hamsterkäufe.
Der Coronavirus lässt sich nicht an Grenzen aufhalten. Bislang treffen die EU-Staaten ihre eigenen Maßnahmen, die EU hat nicht die Führung übernommen.
Das frustriert Europa-Abgeordnete in einer nur dünn besuchten und verkürzten Plenarsitzung.
Sie wünschen sich eine größere Koordinierung.
Dragoş Pislaru aus Rumänien: "Wir sollten mittelständischen Betrieben helfen. Alle Mitgliedstaaten müssen dabei eng zusammenarbeiten."
Ska Keller aus Deutschland: "Wir brauchen Sozialsysteme, die es den Menschen erlauben, sich krank zu schreiben und zu Hause zu bleiben - das geht nur mit Unterstützung."
Andere sehen die Nationalstaaten am besten platziert, um Maßnahmen zu ergreifen.
André Rougé aus Frankreich: "Wer kann schnell entscheiden? Der Einzelstaat. Wer kann Grenzen schließen? Der Einzelstaat."
Einige sagen, diese Meinungsverschiedenheiten seien der größte Solidaritätstest in Europa seit Jahrzehnten.
Frances Fitzgerald aus Irland: "Das könnte wie die Rezession von 2008 ausfallen. Es hat sicher die ernsthaftesten Folgen für Produktionsketten, Arbeiter, die nach Hause geschickt werden, finanzielle Konsequenzen für sie, einschließlich Kreditzahlungen. Unsere Finanzinstitutionen müssen jetzt helfen."
Die Situation dürfte in den kommenden Wochen noch kritischer werden.
Das Parlament ist praktisch bis auf weiteres geschlossen.
Es wird ein Test für Gesundheitssysteme, die Wirtschaft und das Krisenmanagement der EU.