In Konstanz am Bodensee gibt es nun einen zweiten Grenzzaun. Händchenhalten, Küsse und Umarmungen sind jetzt nicht mehr möglich.
Die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz ist dicht.
In Konstanz am Bodensee treffen sich dennoch die Menschen - auch viele Paare, die nun durch den Zaun getrennt voneinander leben müssen. Sie ließen sich durch das provisorische Hindernis nicht davon abhalten, sich trotzdem zu sehen.
Doch inzwischen gibt es eine zweite Absperrung, beides Drahtgitterzäune, wie man sie von Baustellenabsperrungen kennt - zwischen ihnen ist ein etwa zwei Meter breiter Abstand. Händchenhalten, Küsse und Umarmungen - das ist jetzt nicht mehr möglich.
Eine Frau, die am Zaun sitzt, ist traurig: "Heute wäre unsere Hochzeitsfeier gewesen. Das tut natürlich auch weh. Das Kleid hängt im Schrank und auch sein Anzug, man hat alles vorbereitet und jetzt sitzt man hier."
Zwischen beiden Zäunen ist nun etwa zwei Meter Abstand. Doch viele lassen sich deshalb den Spaß nicht nehmen und trinken gemeinsam Sekt miteinander - jeder auf seinem Terrain.
Die Absperrung wird akzeptiert, wenngleich sie doch etwas zu groß ist, wie diese Frau meint: "Wir können nicht mal anstoßen. Ich finde den Abstand ein bisschen übertrieben, also Abstand ja, aber das finde ich schon ein bisschen viel."
Wenn ein Partner in Deutschland wohnt und der andere in der Schweiz, ist eine Fahrt zur Freundin oder dem Freund derzeit nicht möglich. Besuchsreisen über die Grenze sind wegen der Coronavirus-Pandemie aktuell nicht erlaubt. Zuvor war die grüne Grenze am Bodenseeufer normalerweise offen für Fußgänger und Fahrradfahrer.