Österreich: Forscher suchen im Abwasser nach Coronaviren. So wollen sie herausfinden, wie verbreitet SARS-CoV-2 tatsächlich ist.
In Österreich haben Forscherteams von den Unis Innsbruck und Wien erstmals das neuartige Coronavirus im Abwasser zweier Kläranlagen nachgewiesen.
Die Wissenschaftler hoffen so herauszufinden, wie verbreitet das Virus tatsächlich ist.
Denn da viele Infizierte keinerlei Symptome zeigen und nicht zum Arzt gehen, ist völlig unklar, wie viele Menschen sich überhaupt angesteckt haben - und andere Menschen anstecken können.
Heribert Insam von der Universität Innsbruck leitet das Projekt. Der Mikrobiologe erklärt: "Wenn wir im Abwasser eine steigende Anzahl von Viren messen, dann könnte das ein Indikator sein, dass die Zahl der Erkrankungen wieder ansteigt, und dann muss man Maßnahmen ergreifen. Oder umgekehrt: Es gibt weniger Viren, dann könnten wir die Cafés wieder ein bisschen eher aufmachen und wir brauchen nicht Tausende Individualtests machen."
Solche Abwassertests gibt es bereits in anderen Staaten, etwa den Niederlanden und den USA. Die österreichischen Forscher haben für ihre Untersuchungen nun eng mit Teams aus diesen beiden Ländern zusammengearbeitet.
Ziel ist es auch, eine Art Frühwarnsystem aufzubauen, um die Gesundheitsbehörden rechtzeitig über das Vorkommen und die Verbreitung des Virus in Kenntnis setzen zu können.