Moskau will 200.000 Antikörper-Tests pro Tag

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Von Sebastian Zimmermann mit dpa
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Russlands Hauptstadt Moskau will im Kampf gegen die Corona-Pandemie Massentests auf Antikörper gegen den Erreger durchführen

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Russlands Hauptstadt Moskau will im Kampf gegen die Corona-Pandemie Massentests auf Antikörper durchführen. Auf diese Weise will man sich mehr Klarheit über den Verlauf des Ausbruchs erschaffen.

Die Stadtverwaltung teilte mir, dass im Abstand von einigen Tagen Zehntausende Bewohner nach dem Zufallsprinzip aufgefordert werden, sich auf Antikörper gegen das Coronavirus untersuchen zu lassen.

70 000 Bewohner wurden bereits per E-Mail zur Teilnahme an diesem Versuch eingeladen. Sobald diese Methode ausreichend getestet ist, steht dieses Verfahren für jeden Bürger in Moskau zur Verfügung.
Anastasia Rakova
stellv. Bürgermeisterin von Moskau

Antikörper im Blut sind ein Hinweis darauf, dass der Betreffende bereits mit dem Virus infiziert war. Dann ist sie oder er wahrscheinlich zumindest für einige Zeit immun gegen eine erneute Infektion, erklärt Laborleiterin Ljubow Stankewitsch:

Wenn die Probe sich verfärbt, bedeutet dies, dass bereits Antikörper gebildet wurden. Dann können wir sicher sagen, dass dieser Proband vor 3-4 Wochen infiziert wurde.
Ljubow Stankewitsch
Wissenschaftlerin

Bald 200.000 Tests täglich

Bürgermeister Sergej Sobjanin bezeichnete das Vorhaben "von beispiellosem Umfang". Die Ergebnisse seien ein wichtiger Indikator für weitere Lockerungen in der russischen Hauptstadt. Viele Menschen seien bereits infiziert gewesen, ohne es zu wissen, ist Sobjanin überzeugt.

Bis Ende Mai sollen die Tests in Moskau auf bis zu 200.000 pro Tag ausgeweitet werden. Bei den derzeit verfügbaren Antikörper-Tests ist allerdings vielfach ein Problem, dass sie auch bei einer zurückliegenden Infektion mit anderen Coronaviren reagieren.

Viele nachgewiesene Infektionen in Russland

Russland verzeichnet immer noch täglich hohe Zuwachsraten bei den Fallzahlen. In der Hauptstadt bleiben die Geschäfte geschlossen. Für Menschen über 65 Jahre und diejenigen mit chronischen Erkrankungen gilt eine noch strengere Ausgangssperre, als für den Rest der Bevölkerung.

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