Auch in Zeiten des Coronavirus dürfen in den Holzbauten keinesfalls chemische Stoffe verwendet werden. Diese würden den Denkmälern schaden.
Stabkirchen in Norwegen sind Zeugnisse der Ausbreitung des Christentums in Skandinavien. Ihre charakteristische Bauweise und ihre Fertigung aus Holz machen sie einzigartig - und verwundbar. Zwecks Eindämmung des Coronavirus werden an öffentlichen Orten chemische Stoffe eingesetzt. Das wäre für die jahrhundertealten Stabkirchen verhängnisvoll.
Bitte nicht anfassen!
Tanna Gjeraker, Vorsteherin der Stabkirche Borgund, erläutert: "Die Menschen wollen die Kirchen berühren, aber in diesem Jahr dürfen sie das nicht. Wir können die Kirche nicht desinfizieren, also geben Sie dieser Versuchung nicht nach! Wenn wir reinigen, zerstören wir das Holz."
Gleichzeitig sollen die Denkmäler des Christentums aber weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: Ein Zwiespalt! "Es ist uns wichtig, dass wir Menschen empfangen können und ihnen Wissen über die Kulturgeschichte vermitteln, für die die Stabkirchen stehen", so Jon E. Tamnes von der Gesellschaft zur Bewahrung norwegischer Denkmäler.
Mit Beginn der neuen Woche ist der Holzbau in Borgund wieder geöffnet. Um keine Virusquelle zu sein, werden jeweils nur wenige Menschen gleichzeitig in die Kirche gelassen.