Riesige Heuschrecken, 50 Grad Celsius und Angst vor der Coronapandemie: Indien muss mit mehreren Plagen gleichzeitig kämpfen.
In der indischen Hauptstadt New Delhi ist nach der Coronakrise noch lange nicht alles beim Alten. Geschäfte und Fabriken durften zwar wieder öffnen, doch die Stadt ist weiterhin nach außen abgesperrt. Aus Angst vor dem Coronavirus. Und auch die Geschäfte laufen noch nicht:
Davinder Singh Chhatwal hat einen kleinen Straßenladen. Er sagt: "Die Menschen trauen sich noch nicht wirklich nach draußen. Nicht wie früher. Ich habe keine Kunden. Es wird mindestens sechs Monate dauern, bis wir uns von der Coronakrise erholt haben."
60% aller Coronavirusansteckungen sind in Indien in den westlichen Bundesstaaten Gujarat und Maharashtra aufgetreten.
Heuschreckenplage
Etwas weiter nördlich in den Bundesstaaten Radjasthan und Madhya Pradesh brach eine weitere Plage über das Land herein.
Schwärme von Wanderheuschrecken fielen über die Ernte her.
Wegen der Coronakrise konnten nicht genügend Insektizide geliefert werden.
Mit lauter Musik sollen die großen Heuschrecken jetzt vertrieben werden.
Es wird geschätzt, dass die Heuschrecken mindestens 50.000 Hektar Ackerland befallen haben. Es ist die größte Invasion seit 30 Jahren.
Hitzewelle
Dazu kommt eine Hitzewelle. New Delhi sah den heißesten Mai in 18 Jahren. In Rajasthan stieg das Quecksilber auf 50 Grad Celsius.
Seit dem ersten Juni sind auch religiöse Feste wieder erlaubt. In weiten Teilen Nordindiens wurde - wie hier in Kolkata - das hinduistische Fest Ganga Pura gefeiert, bei dem die Flussgottheit besonders um Schutz vor Krankheiten gebeten wird.